Die Deutschen Hallenmeisterschaften, die letztes Wochenende in Karlsruhe ausgetragen wurden, haben spannende und denkwürdige Wettkämpfe und hervorragende Ergebnisse hervorgebracht. Auch die Athletinnen und Athleten der LG Stadtwerke München trugen ihren Teil dazu bei.
Die Deutschen Hallenmeisterschaften, die letztes Wochenende in Karlsruhe ausgetragen wurden, haben spannende und denkwürdige Wettkämpfe und hervorragende Ergebnisse hervorgebracht. Auch die Athletinnen und Athleten der LG Stadtwerke München trugen ihren Teil dazu bei.
Karoline Pilawa erlief sich in einem sehr clever gelaufenen Finale über die 800 Meter die Silbermedaille in hervorragenden 2:04,69. Sie musste sich an diesem Tag über die vierfache Hallenrunde lediglich der famos und vom Startschuss an enteilten Carolin Walter (TSV Bayer Leverkusen) geschlagen geben, die in neuem Meetingrekord überlegen gewann. Karolines Trainingspartnerin Katharina Heinle konnte sich über Karolines Erfolg und ihren eigenen freuen: Sie holte sich in einer sehr guten Bestzeit von 2:08,63 den siebten Platz. Bereits im Vorlauf ausgeschieden und, weil „das Finale bei besserer Renneinteilung möglich gewesen“ wäre, etwas enttäuscht, war unsere dritte Mittelstrecklerin Thea Heim (2:12,50). Mit Karolines Erfolg, der sie hoffentlich im Sommer in schnelle Rennen hineinbringt, zwei Teilnehmerinnen im Finale und drei Läuferinnen am Start präsentierte sich die LG Stadtwerke München über die 800 Meter der Frauen mit breiter Brust.
Die zweite Medaille für die LG Stadtwerke München holte die Männerstaffel. In einem spannenden Finale, das der TV Wattenscheid mit neuem deutschen Hallenrekord (1:23,90) gewann, wurde die Staffel in der Besetzung Christian Rasp, Marcus Mikulla, Benedikt Wiesend und David Gollnow in 1:25,52 Dritter hinter dem SCC Berlin. Angefeuert und gefeiert von den mitgereisten Ersatzläufern Philipp Gretz und Tobias Schneider zeigte die LG Stadtwerke München, dass sie weiterhin eine Hausnummer im deutschen Sprintbereich ist.
Drei der vier Staffelläufer, nämlich Marcus, Benedikt und David, hatten zuvor schon im Einzel ihr Glück versucht, allerdings alle etwas Pech gehabt. Marcus (21,99s) hätte das B-Finale über die 200 Meter erreicht, wenn sich einer seiner Konkurrenten rechtzeitig für das B-Finale abgemeldet hätte – ärgerlich. Benedikt war im Vorlauf die doppelte Hallenrunde so schnell angegangen, dass man meinen konnte, er habe nur die erste Runde im Sinn – im dennoch erreichten B-Finale präsentierte er sich in 47,74s aber ausgezeichnet und erstaunlich schnell erholt als Sieger des Laufs. Und David wusste nicht so recht, woran es lag, dass er nach den 47,64s des Vorlaufs „nur“ Vierter im A-Finale der 400 Meter wurde – Bahn 1 ist sicherlich ein Grund gewesen. Alle konnten dann trotz des langen Wochenendes alles in die Staffel legen – und wurden schließlich mit der Bronzemedaille belohnt.
Großes Pech hatte Oliver Koenig: Der Weitspringer wurde mit einer sehr optimistisch stimmenden Weite von 7,78 Meter, die die drittbeste Weite des Tages war, trotzdem Vierter. Denn sein zweitbester Versuch war neun Zentimeter kürzer als der des weitengleichen Alyn Camara (TSV Bayern Leverkusen). „Objektiv betrachtet muss ich zufrieden sein nach der nicht ganz einfachen Vorbereitung“. Aber natürlich war Oliver an diesem Wochenende vor allem enttäuscht über den undankbaren vierten Platz. Mit etwas Abstand betrachtet wird er sich aber sicher wenigstens mit der Weite anfreunden können. Den Aufschwung in Richtung 8-Meter-Marke wird er in die Freiluftsaison mitnehmen können.
Die beiden Läufer Michael Wilms und Sebastian Hallmann schlugen sich ebenfalls achtbar. Beide wurden Sechster. Auf den 1500 Metern kam Michael ziemlich geschickt (aber trotzdem nicht unversehrt) durch ein Gerangel, in dem einer der Favoriten und Titelverteidiger Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) zu Sturz kam und später deshalb aufgegeben hat. Damit war Michael in 3:52,08 der beste Bayer über die 1500 Meter, Sebastian war im sehr schnellen von Arne Gabius (LAV Tübingen) dominierten Lauf, in 8:18,22 genauso schnellster Bayer.
Die Stabhochspringer der LG Stadtwerke München konnten in einem qualitativ hochwertigen Finale nicht zufrieden sein. Während Altmeister Tim Lobinger ohne gültigen Versuch blieb, war Fabian Schulze mit dem sechsten Platz und übersprungenen 5,52 Metern eher unzufrieden. Er wollte bei den Hallenmeisterschaften neuen Mut fassen und den Schreck des Unfalls im südafrikanischen Trainingslager überwinden, bei dem bei einem Sprungversuch ein Stab gebrochen war.
Für eine Kuriosität sorgte ungewollt die Damenstaffel. Startläuferin Lisa Schollbach kollidierte, nachdem sie sich aus dem Startblock gedrückt hatte, mit einem Kampfrichter, der sich noch auf der Bahn aufhielt. Lisa ließ sich nicht fallen, sondern rannte weiter. Alle Übergaben klappten und die vier Pechvögel überquerten nicht einmal als letzte des Laufs die Ziellinie. Nach einigen Diskussionen mit den Kampfrichtern war dann klar, dass die Staffel nochmals antreten darf. Nach nur zehn Minuten Verschnaufpause, in denen der Blutdruck sich keineswegs beruhigen konnte, startete die Sprintstaffel aus Lisa Schollbach, Mona Schilhanneck, Julia Riedl und (nach bereits 1800 Metern Renntempo am Wochenende) Karoline Pilawa erneut. Im schnellsten Zeitendlauf schlug sie sich in Anbetracht der Vorbelastung und Aufregung über das „Nilpferd auf der Bahn“ (Andreas Liebmann, Süddeutsche Zeitung) sehr wacker und erzielte mit 1:39,84 Saisonbestleistung.
Alles in allem kann die LG Stadtwerke München zufrieden sein. Gute Stimmung, tolle Leistungen und eigene Erfolge machten die Deutschen Hallenmeisterschaften von 2012 zu einer gelungenen Veranstaltung für unseren Club.
Eine schöne Bildergalerie findet man auf unserer Facebook-Fanseite, Ergebnisse unter: http://www.leichtathletik.de/results/4625_karlsruhe_dhm_25260212.pdf
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