David Gollnow überzeugt in Jena: Mit 49,88 s bleibt er auf Anhieb unter der EM-Norm. Ebenfalls starke Leistungen brachten in Thüringen Maximilian Bayer (110m Hürden; 14,06 s), Benedikt Wiesend (200m; 21,44 s) und die 4x400m-Staffel der Männer (Gaba, Wiesend, Wilms, Gollnow; 3:11,06 min). Nicht vollends zufrieden war Kamghe Gaba mit seinem Saisoneinstieg über 400m (47,19 s)
Letzte Saison hatte es noch bis Mitte Juli gedauert, bis David Gollnow erstmals unter der magischen 50 s-Marke über 400 m-Hürden geblieben ist. Heuer gelang ihm das Kunststück bereits rund zwei Monate früher – beim ersten Saisonstart in seiner Paradedisziplin. Nach 49,88 s überquerte er am Samstag (19.05.2012) im Ernst-Abbe-Stadion in Jena die Ziellinie. Mit seiner Zeit blieb er deutlich unter der vom DLV (Deutscher Leichtathletik Verband) geforderten Norm von 50,30 s für die Europameisterschaften. David Gollnow, der von seinem Vater Olaf gecoacht wird, darf sich dank dieser Leistung die EM in Helsinki fix in seinem Wettkampfkalender eintragen. Der internationale Höhepunkt findet vom 27. Juni bis 1. Juli in der finnischen Hauptstadt statt. Um den Traum eines jeden Leistungssportlers, eine Olympiateilnahme, zu verwirklichen, muss sich Gollnow im Laufe der Saison noch auf 49,30 s steigern. Kein unmögliches Unterfangen, wenn man bedenkt, dass die Bedingungen aufgrund eines kräftigen Gegenwinds auf der Gegengerade nicht ganz optimal waren.
Auch Gollnows Trainingspartner Benedikt Wiesend wusste in Jena zu überzeugen. Er lief am Samstag die 200m in starken 21,44 s. Das Duo startet erst seit dieser Saison für die LG Stadtwerke München. Mit den beiden Langsprint-Leistungsträgern im Team kann auch im 4x400m-Staffelwettbewerb um den nationalen Titel mitgesprintet werden.
Den hohen Anspruch bestätigte die Staffelmannschaft am Samstagabend mit einer neuen Jahresbestleistung von 3:11,06 min. Neben den beiden Neuzugängen liefen Kamghe Gaba und Michael Wilms im Quartett.
Genau wie für Gollnow und Wiesend war der Mannschaftsstart über 4x400m für den Langsprint-Spezialist Gaba der zweite Einsatz an diesem Tag. Im Anschluss des 400m Einzelwettbewerbs haderte er etwas mit sich selbst: „Ich bin auf der ersten Rennhälfte zu verhalten angelaufen“, so der hochgewachsene Sprinter selbstkritisch. In einem spannenden 400m-Lauf musste er sich mit Platz 3 und einer Zeit von 47,19 s begnügen.
Überaus zufrieden wirkte dagegen Maximilian Bayer auf dem Siegertreppchen bei seiner Ehrung zum Drittplatzierten über 110 m-Hürden. Nach einer aufgrund von vielen Verletzungen verkorksten Saison 2011 läuft das neue Wettkampfjahr für den Hürdenspezialisten sehr erfreulich an. Mit 14,06s blieb er in Jena nur 50 Hundertstel hinter den beiden bekannten Leipzigern Alexander John (13,53 s) und Erik Balnuweit (13,55 s). Bayer lief bei seinem Vorlauf die exakt gleiche Zeit wie im Finale.
Eine weitere Punktlandung gelang dem Münchner Auto-Konvoi bei der Heimfahrt aus Thüringen. Pünktlich zum Anstoß des Champions League Finales erreichten Sportler und Betreuer die Heimatstadt. Bei Bayernfan David Gollnow wird die Freude über die eigene Normerfüllung sicher auch den Ärger über das verpatzte Endspiel überwiegen…
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