Johannes Trefz, 9. Platz bei der U23 EM über 400m und Tobias Giehl, 2. Platz bei den deutschen Meisterschaften über 400m Hürden zählen mit ihren persönlichen Bestzeiten (Johannes: 46,66s; Tobias: 49,75) zur nationalen Spitze. Ab 1. Januar ist das schnelle Doppel für die LG Stadtwerke München auf den Tartanbahnen unterwegs. Im Interview stellen sie sich mit Unterstützung des 400 Meter-Nachwuchs-Mannes Laurin Walter von der LG Stadtwerke München unseren Fragen.
LG SWM: Herzlich willkommen, Tobias und Johannes. Was erhofft ihr euch von dem Wechsel zur LG Stadtwerke München?
Tobias Giehl: Zum einen natürlich die 4×400 Meter-Staffel. Da konnten wir bei unserem alten Verein noch nicht alles ausschöpfen. Und zum anderen hoffen wir, auch die Trainingssituation durch den Wechsel weiter zu verbessern. Zum Beispiel durch gemeinsame Trainingseinheiten mir Laurin und den anderen starken 400 Meter-Läufern.
Johannes Trefz: Ich erhoffe mir einen guten Rundum-Support. Angefangen bei der physiotherapeutischen Betreuung, aber auch was die Organisation angeht wird uns hier hoffentlich viel abgenommen.
LG SWM: Wie ist es mit eurem Trainingsumfeld – Wird sich das mit dem Wechsel von der Würm an die Isar verändern?
Johannes Trefz: Nicht so viel. Es war uns schon immer wichtig, dass hier in München die besten Langsprinter zusammen trainieren. Natürlich hoffen wir, dass das jetzt noch besser klappt, damit wir uns noch mehr pushen.
LG SWM: Der Trainer bleibt der gleiche?
Tobias Giehl: Ja, Peter Rabenseifner kümmert sich um das Läuferische und den Kraftplan macht Korbinian Mayr.
LG SWM: Laurin, du hast damit zwei neue Trainingspartner. Aber ihr habt ja schon einige Male zusammen trainiert, oder?
Laurin Walter: Ja, wir machen meist zweimal pro Woche gemeinsam Tempoläufe. Vielleicht wird es noch mehr. Es ist nicht so, dass ich mich in der Gruppe fremd gefühlt hätte, aber der Vereinswechsel macht gemeinsame Trainings noch einfacher.
LG SWM: Johannes, du warst schon beim Cross in Ingolstadt im Einsatz. Was sind deine Ziele für die Saison 2013/14?
Johannes Trefz: Der Winter wird wettkampftechnisch eher ruhig. Wenn ich laufe, dann aus dem Training und vielleicht auch nur Unterdistanzrennen. Hauptziel für die Freiluftsaison ist ein Platz in der EM-Staffel für Zürich. Natürlich muss ich mich dafür auch bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm gut präsentieren.
LG SWM: Tobias – Du bist mit deiner Größe nicht wirklich für die Halle geschaffen. Wie ist deine Planung?
Tobias Giehl: Du sagst es. Ich bin kein Freund der engen Kurven. Aufgrund der Fußprobleme im letzten Jahr werde ich eine lange Vorbereitung machen. Im Februar bin ich in Südafrika um mich gezielt auf die Freiluftsaison vorzubereiten. Ziel ist ein Einzelstart bei der EM.
LG SWM: Du sprichst die Trainingslager an. Wird da auch der ein oder andere Vereinskamerad dabei sein?
Tobias Giehl: Im Februar wird in einer kleineren Gruppe wohl Kamghe Gaba dabei sein. Im April werden neben Kamghe und Johannes wohl auch David (Gollnow) und Benedikt (Wiesend) mit von der Partie ein.
LG SWM: Wie ist der Plan für das kommende Jahr? Voller Fokus auf die Hürden?
Tobias Giehl: Der Fokus liegt ganz klar auf den Hürden. Da mache ich keine Experimente. Aber auch meine Flachzeit will ich 2014 verbessern.
LG SWM: Nach dem Durchhängerjahr 2013 – Was sind die Ziele für 2014?
Tobias Giehl: Natürlich erstmal, dass der Fuß keine Probleme mehr macht. Wenn ich gesund bin, ist viel möglich. Ziel ist ein Startplatz bei der EM in Zürich über die Hürden. Zum Auftaktlehrgang waren wir schon in Zürich, das war sehr motivierend. Bei den Deutschen Meisterschaften war ich dreimal Zweiter. Eine Stufe höher wäre natürlich auch ein Highlight.
LG SWM: Den legendären Letzigrund in Zürich kennst du doch schon als Athlet, oder?
Tobias Giehl: Ja, den kenne ich schon. Es macht Riesenspaß, dort zu laufen. 2012 bin ich dort in einer Americaine-Staffel gelaufen.
LG SWM: Laurin, kommen wir zu dir. 2014 wird dein erstes Jahr in der U20. Da gibt es doch auch interessante Meisteschaften…
Laurin Walter: … genau, die U20-WM in Eugene (Oregon, USA). Da würde ich gerne hin und im Einzel mindestens ins Halbfinale. Natürlich wäre es toll, wenn der DLV auch eine Staffel schickt.
LG SWM: Du konntest 2013 in Donezk ja schon WM-Luft schnuppern. Was ist anders bei eine WM als bei einem Wettkampf in Deutschland?
Laurin Walter: In Deutschland bin ich in meiner Altersklasse meist der Favorit. Bei einer WM kann ich ganz befreit auflaufen. Das finde ich einfacher. Donezk war eine super Erfahrung.
LG SWM: Laurin, du läufst ja im Gegensatz zu den anderen zwei gerne in der Halle, hältst auch einen bayerischen U18-Rekord. Was ist bei dir geplant?
Laurin Walter: Letztes Jahr war ich leider ziemlich schnell verletzt. Ich werde ein paar Wettkämpfe mitnehmen, auch die Jugend-DM. Aber wir haben geplant, die Hallensaison nicht so lang zu strecken, um recht früh wieder ins Training für den Sommer einsteigen zu können.
LG SWM: Ihr seid gerade alle in einer Trainingsphase. Was steht noch an bis Weihnachten?
Tobias Giehl: Wir hatten gerade erst einen Lehrgang und Sprinttest. Jetzt weiß ich, wo ich stehe und woran ich im neuen Jahr noch arbeiten muss.
LG SWM: Tobias, Johannes, Laurin – Vielen Dank für das Gespräch!
(Das Interview führte Daniel Stoll)