Vereinsbestenliste des DLV – Wieder zurück auf den Stockerl

Auf diesen simplen, aber gehaltvollen Nenner lässt sich die Bilanz der LG Stadtwerke München in der Vereinsbestenliste 2021 des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bringen. Nachdem der Zusammenschluss von elf Leichtathletik treibenden Vereinen in der bayerischen Landeshauptstadt sich seit 2016 ständig unter den Top Drei der Vereine im Bundesgebiet zu finden war und mit einem „Hattrick“ 2016 (223 Punkte), 2017 (210) und 2018 (219) sogar den zweiten Rang für sich abonniert zu haben schien, fühlte sich der vierte Rang aus dem Jahr 2020 (157) doch etwas unwirklich an.

Natürlich musste die LGSWM im ersten Corona-Jahr mit empfindlichen Einbußen kämpfen. Aber das aufkommende Krisengerede wischten die Münchner Leichtathletinnen und Leichtathleten in den zurückliegenden Monaten eindrucksvoll beiseite. Mit 252 Nennungen in deutschen Bestenlisten von den Altersklassen der U 16 bis zu den Aktiven – dem besten Ergebnis seit Bestehen der DLV-Vereinsbestenliste – schob sich die LG Stadtwerke München wieder eindrucksvoll auf den dritten Rang nach vorne. Spitzenreiter ist etwas überraschend die LG Olympia Dortmund. Die Westfalen führen das Ranking mit 324 Punkten an und verdrängen nach mehr als 20 Jahren den TSV Bayer 04 Leverkusen von Platz eins. Die Leverkusener kamen auf 313 Zähler.

Allerdings ist ein Vergleich mit den Punktzahlen früherer Jahre nur bedingt zielführend. So wurden beispielsweise in der Vergangenheit in den Altersklassen der U 16 und U 23 lediglich die besten 30 Leistungen des Jahres in den DLV-Bestenlisten aufgeführt, im Jahr 2021 mithilfe der neuen digitalisierten Bestenlisten nun die Top 50. So konnten Vereine mit starken Nachwuchs-Abteilungen mehr Punkte sammeln als zuvor. Ist die LGSWM schon traditionell in allen Altersklassen vertreten. Jedoch fällt auf, dass vor allen in den Bereichen M 14 (neun Nennungen) und W 14 (vier) noch Luft nach oben ist. „Hier müssen wir in den kommenden Monaten und Jahren ansetzen“, gab LGSWM-Präsident Jochen Schweitzer die Marschrichtung vor. Der Nachwuchsarbeit, früher eine der Paradedisziplinen der LG, soll nach Schweitzers Worten wieder ein stärkeres Gewicht in den Mitgliedsvereinen eingeräumt werden. „Wir haben dafür Konzepte entwickelt, die allmählich zu greifen beginnen.“

Über das Abschneiden in den höheren Altersbereichen zeigte sich der LGSWM-Präsident, der gleichzeitig als DLV-Vizepräsident Finanzen und als BLV-Vizepräsident Bezirke fungiert, hoch erfreut. Mit gleich 34 Bestenlisten-Platzierungen rückte die MJ U20 Klassenprimus LG Olympia Dortmund (36) stark auf die Pelle. Die herausragenden Platzierungen bei den Frauen (33) und den Männern (31) gehen natürlich vor allem auf das Konto der beiden führenden Mittelstrecklerinnen der Republik, Christina Hering und Katharina Trost, des Deutschen Hochsprungmeisters Tobias Potye sowie des 4 x 100 Meter-Staffel-Europameisters der U 23, Yannik Wolf. „Gerne hätten wir noch ein paar mehr Platzierungen in den deutschen Bestenlisten gehabt“, gestand Schweitzer. „Aber ich bin auch so richtig stolz, dass wir trotz der nicht einfachen Rahmenbedingungen, die Anfang des Jahres nur einigen Sportlerinnen und Sportlern das Training erlaubten, ein solches Ergebnis erzielt haben. Die traditionell starke Nachwuchsarbeit der LGSWM und die damit verbundenen Erfolge fielen ja deshalb zum größten Teil weg. Dennoch haben sich unsere jungen Athletinnen und Athleten trotz der Pandemie nicht von ihrem Ziel abbringen lassen und der Leichtathletik die Treue gehalten. Ich bin zuversichtlich, dass der Trend in den kommenden Jahren weiter nach oben führt. Wenn wir es gut machen, dann können wir auch den TSV Bayer 04 Leverkusen und die LG Olympia Dortmund angreifen.“

Zwei Münchnerinnen und Münchner nehmen in ihren jeweiligen Disziplinen und Altersklassen die Pole-Position in Deutschland ein. Es sind dies Tobias Potye (Hochsprung Männer; 2,27 Meter) und Katharina Trost (800 Meter Frauen; 1:58, 68 Minuten). „Auch hier müssen wir ein wenig zulegen, so dass wir eine möglichst breite Streuung an herausragenden Leistungen in allen Disziplingruppen und Altersklassen erreichen“, gab der LGWSM-Präsident die Richtung vor. „Sowohl die Breite im Nachwuchs wie auch die Spitze im absoluten Leistungssport werden weiterhin exzellent von unserem starken Hauptsponsor, den Stadtwerken München, unterstützt.“

Dass die LG Stadtwerke München abermals in Bayern als Nummer eins abschneidet, bleibt eine Verpflichtung für die kommenden Jahre. Dahinter rangiert die LG Telis Finanz Regensburg als zweitbester bayerischer Verein auf Platz neun (159 Nennungen; im Vorjahr Achte mit 124). Einen großen Satz nach vor getan hat das LAC Passau. Im Vorjahr noch 33. (64 Nennungen), steht 2021 schon der 21. Platz (112) zu Buche. LAC Quelle Fürth ist vom 25. Auf den 33. Rang zurückgefallen (2020: 77 Nennungen; 2021: 80 Nennungen), knapp dahinter auf Platz 34 folgt der SWC Regensburg (76), im Vorjahr noch 32. (67 Punkte).

Foto: Kiefner