Universiade-Silber für Hering nach starkem 800-Meter-Rennen

Bei der 30. Universiade im italienischen Neapel gewinnt Christina Hering von der LG Stadtwerke München am Mittwochabend die Silbermedaille über 800 Meter. Für die 24-Jährige ist es die insgesamt vierte Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Die letzte datiert aus dem Jahr 2015. Mutig, kämpferisch, sehr präsent, taktisch versiert und nicht zuletzt auch in bester körperlicher Verfassung tritt Hering im Stadio San Paolo auf und wird dafür belohnt.

Christina Hering von der LG Stadtwerke München
Nach ihrer Attacke bei 600 Metern beweist Hering auf der Zielgeraden besondere Willensstärke, Foto: Arndt Falter

Nach einer exzellenten Vorstellung in der Halbfinalrunde am Vortag überzeugte die mehrfache Deutsche Meisterin nun auch im Finale mit einer ausgeklügelten Renntaktik. Auf den ersten 400 Metern überließ Hering die Führungsarbeit anderen und reihte sich in günstiger Position im hinteren Teil des Feldes ein. Zur Rennmitte mit einer Durchgangszeit von 59,27 Sekunden schickte sich die 1,85-Meter große Athletin an, Kontakt zur Spitze des Feldes aufzunehmen, wofür sie auch einige Extrameter in Kauf nahm. Nach 600 Metern wollte es Hering dann wissen: Sie attackierte Catriona Bisset (Australien) und Docus Ajok (Uganda), die gleichauf an der Spitze liefen und ging dann kurz vor der letzten Kurve in Führung. Herings furiosem Antritt konnte einzig Bisset folgen, die auf der Zielgeraden noch zulegte und sich mit einer Zeit von 2:01,20 Minuten den Weltmeistertitel der Studierenden sicherte. Dank eines sehr guten Endspurts kam Hering letztlich souverän als Zweite über die Ziellinie (Video). Die Zeit von 2:01,87 Minuten ist eine neue Saisonbestleistung für die Münchnerin. Auf den Rängen drei und vier folgten Ajok (2:02,31 Minuten) und Lore Hoffmann (Schweiz/2:02,58 Minuten).

Christina Hering von der LG Stadtwerke München
Erleichtert und glücklich beginnt Hering ihren Triumph zu begreifen, Foto: Arndt Falter

„Ich war schon nach dem Halbfinale ziemlich euphorisch, weil ich endlich mal wieder ein richtig taktisches Rennen gelaufen bin. Jetzt im Finale konnte ich dann noch mal einen draufsetzen. Ich habe insgeheim zwar schon mit einer Medaille geliebäugelt, aber dass es am Ende tatsächlich Silber geworden ist, fühlt sich an wie Gold. Die Australierin war Titelanwärterin, sie ist vor einem Monat schon unter zwei Minuten gelaufen. Ich bin total happy und möchte jetzt die Atmosphäre in Neapel genießen, bevor es in den zweiten Teil der Wettkampfsaison geht, für die ich ja noch weitere Ziele habe“, meinte Hering am Abend in der süditalienischen Millionenstadt.

Bei der Siegerehrung zu Gaudeamus igitur, der Hymne des internationalen Hochschulsportverbandes, war der Studierenden der Technischen Universität München dann anzusehen, was ihr diese Silbermedaille bedeutet.

Die Leichtathletik-Ergebnisse der Universiade gibt es hier.