Tobias Potye im WM Finale

Bis einschließlich 2,25 Meter nahm Tobias Potye von den LG Stadtwerke München am Sonntagvormittag bei den Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn) alle Höhen im ersten Versuch. Dann wurde es doch noch eng: Zwei Fehlversuche bei 2,28 Meter sorgten dafür, dass der Vize-Europameister am Ende der Qualifikation doch noch ein wenig zittern musste, denn gleich mehrere Kontrahenten meisterten diese Höhe. Schließlich nahm er sein Schicksal jedoch in die eigene Hand und floppte im dritten Anlauf über 2,28 Meter.

Dies gelang insgesamt exakt zwölf Athleten, sodass die direkte Qualifikationshöhe von 2,30 Meter gar nicht mehr aufgelegt werden musste. Zu den Qualifikanten für das Finale am Dienstag zählten erwartungsgemäß auch Titelverteidiger Mutaz Essa Barshim (Katar), der ohne Fehlversuch blieb, dessen Co-Olympiasieger Gianmarco Tamberi aus Italien, und Hallen-Weltmeister Sanghyeok Woo (Südkorea). Verabschieden musste sich dagegen der Dritte der Hallen-WM Hamish Kerr (Australien), Hallen-Europameister Douwe Amels (Niederlande) und auch Altmeister Donald Thomas (Bahamas), Weltmeister von 2007, bei seiner sage und schreibe neunten WM.

„Das hat heute wirklich lange gedauert“, meinte Tobias Potye in der Mittagshitze. „Damit habe ich zu kämpfen gehabt – eine halbe Stunden zwischen jedem Sprung… Daher ist auch der 2,25-Meter-Sprung schon etwas wacklig ausgefallen, am Ende hat auch mein Oberschenkel etwas zugemacht. Der Boden hier ist schnell, aber ich konnte die Geschwindigkeit heute nicht so gut nutzen. Ich habe einfach draufgehalten und gehofft, dass mich der Boden nach oben katapultiert. Mich hat hier das eine oder andere Ausscheiden überrascht, andere haben sich dagegen nicht so schwer getan. Ich werde jetzt erstmal beim Physio mein Bein auflockern lassen, später treffe ich vielleicht noch meine Familie und Freunde. Mit einer Prognose für das Finale tue ich mich gerade schwer. Ich denke, der dritte Platz wird hart umkämpft sein.“

 

Text: Leichtathletik.de