Schnelle Sprint- und Mittelstreckenrennen in Erfurt

Sechs Aktive der LG Stadtwerke München nahmen am Dienstag, 2. Februar, beim national hochkarätig besetzten 8. Erfurter Indoor-Meeting teil. Für das Event in der Hartwig-Gauder-Halle gab es in allen Disziplinen eine limitierte Teilnehmerzahl und es waren ausschließlich Bundeskaderathleten zugelassen. Darüber galten strenge Schutz- und Hygieneregeln.

Allen voran wird Yannick Wolf den Wettkampf in allerbester Erinnerung behalten. Nach 6,80 Sekunden im 60-Meter-Vorlauf verbesserte er als Sieger des B-Finals seine erst vor zwei Wochen aufgestellte persönliche Bestleistung um eine Zehntelsekunde auf nunmehr 6,66 Sekunden. Bemerkenswert: Einzig der mehrfache Deutsche Meister Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar; 6,65 s) war im A-Finale minimal schneller. Wolf verfehlte die nationale Norm für die Hallen-EM Anfang März um gerade einmal drei Hundertstelsekunden.

Fabian Olbert, der zweite Vertreter der LG Stadtwerke München in der 60-Meter-Konkurrenz, lieferte sowohl im Vorlauf als auch im B-Finale (5. Platz) jeweils eine Zeit von 6,78 Sekunden ab. Olbert und Wolf planen ihre nächsten Starts am kommenden Sonntag beim PSD Bank Indoor Meeting in Dortmund.

Vier Tage nach ihren Auftritten beim Karlsruher Indoor Meeting waren Christina Hering und Katharina Trost in Thüringen zu ihrem ersten 800-Meter-Rennen in diesem Jahr gemeldet. Beide bildeten nach einem zügigen Rennantritt zusammen mit Maitje Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) ein Führungstrio, das zur Rennmitte mit einer Durchgangzeit von 59,25 Sekunden aussichtsreich auf Kurs „Hallen-EM-Norm“ (2:03 Minuten) lag. Auch nach 600 Metern, als Christina Hering das Feld nach 1:31,89 Minunten über die Ziellinie führte, war die internationale Norm noch erreichbar. Doch die Positionskämpfe an der Spitze forderten ihren Tribut. Das nutzte Tanja Spill (TSV Bayer Uerdingen/Dormagen) ausgezeichnet aus, indem sie eingangs der letzten Kurve an Trost und Hering vorbeizog. Spill, die deutsche Freiluft-Vizemeisterin des Vorjahres, verteidigte ihre Position im Schlussspurt und entschied das Rennen in neuer persönlicher Hallenbestzeit von 2:03,25 Minuten für sich. Katharina Trost kam auf der Zielgeraden nochmal nah an die Führende heran und wurde in 2:03,43 Minuten Zweite. Weitere vier Zehntel später lief Christina Hering ins Ziel (2:03,86 min). Eine exakte Statisik fehlt zwar, jedoch war es vor Spill zuletzt wohl Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) im Jahr 2015, die eine Münchnerin in einem nationalen 800-Meter-Rennen vom Sieg abhalten konnte. Ein Wiedersehen gibt es spätestens bei der Hallen-DM in Dortmund am 20./21. Februar. Trost testet am kommenden Sonntag bereits die Dortmunder Laufbahn und tritt beim PSD Bank Indoor Meeting über 1500 Meter an.

Hochspringerin Lavinja Jürgens hatte in Erfurt ihren ersten Auftritt im Trikot der LG Stadtwerke München. Ihr Wettkampf begann verheißungsvoll: So überquerte die 21-jährige nahezu alle Höhen von 1,70 Metern bis einschließlich 1,82 auf Anhieb. Da sie nur bei 1,76 Meter ein zweites Mal anlaufen musste, sparte sie wertvolle Körner. Dann jedoch, meinte Trainerin und Mutter Cora Jürgens, schlich sich leichte Nervosität ein. In der Folge konnte die Athletin bestimmte Bewegungsläufe nicht mehr abrufen, sodass sich 1,85 Meter an diesem Tag noch als zu hoch erwiesen. „Bis zur Hallen-DM werden wir noch weiter an dem Tempo hinten raus arbeiten sowie an einer besseren Lattenüberquerung“, kündigte die Trainerin an.

LG-SWM-Neuzugang Anastasia Vogel nahm die 400 Meter in Angriff. Für die letztjährige deutsche U20-Meisterin über 400 Meter-Hürden stellte dieser Lauf einen Formtest dar, den sie in 57,50 Sekunden erfolgreich beendete. Mit ihrer Leistung blieb sie nur zwei Hundertstelsekunden über ihrem Haurekord unterm Dach.

Die Ergebnisliste vom 8. Erfurter Indoor-Meeting gibt es hier. Wer den Wettkampf noch einmal nachverfolgen möchte, findet unten den Stream. Der Startschuss von Yannick Wolfs B-Final-Sieg erfolgt bei 2:12 Stunden, der 800-Meter-Lauf beginnt bei etwa 2:37:30 Stunden.

Beitragsbild: imago images / Karina Hessland