Reddemann mit starken Sprints bei Munich Challenge – Veranstaltungsleiter Maier wird verabschiedet

Mehr als 350 Aktive haben am 1. August bei schwülwarmen Temperaturen an der dritten Auflage der Munich Challenge im Münchner Dantestadion teilgenommen. Aufgrund abermals strenger Hygieneregeln wurde die Veranstaltung in drei Abschnitte unterteilt. Für Athlet*innen und Betreuer*innen gab es feste Aufenthaltszeiten im Stadion, sodass die vorgegebene Anzahl von 200 gleichzeitig im Stadion anwesenden Personen eingehalten werden konnte. Letztmalig befand sich dabei Reinhard Maier in leitender Position, dessen Verdienste für den Leichtathletik-Wettkampfsport in München mehrere Jahrzehnte zurückreichen. Zunächst jedoch zu den einigen durchaus ansprechenden Leistungen.

U18-Sprinter Eddie Reddemann kehrte nach bestandenem Abitur sowohl über 100 Meter (11,07 Sekunden) als auch 200 Meter (22,13 Sekunden) auf die Laufbahn zurück und reihte sich in beiden Disziplinen unter den derzeit besten seines Alters ein. Mit ihm hat die LG Stadtwerke München beiden den noch bevorstehenden Deutschen Jugendmeisterschaften sowie den Bayerischen Meisterschaften ein heißes Eisen im Feuer. Ebenfalls in der U18 steigerte Antonio Mihaljovic zum wiederholten Male seine Weitsprung-Bestleistung, bei diesem Event auf nun 6,47 Meter. In der Schülerklasse M15 benötigte Tobias Tent gerade mal 2:08,29 Minuten für zwei Stadionrunden, ebenfalls eine neue Bestmarke für den Nachwuchsläufer. Überzeugend auch die Leistung von Samuel Blake: Er war über 1500 Meter in flotten 3:53,50 Minuten Tagesschnellster.

Linda Sickinger von der LG Stadtwerke München
U18-Mehrkämpferin Linda Sickinger hat sich in diesem Sommer bei Höhen oberhalb von 1,60 Meter etabliert, Foto: Claus Habermann

Im Frauen-Dreisprung verbesserte Luisa Schmidt-Rave ihren Freiluft-Hausrekord auf 12,15 Meter. In der weiblichen U18 gingen für Diskuswerferin Anna Hilgenberg 40,21 Meter in die Ergebnisliste ein. Julika Bonewit kam im Kugelstoßen der U18 auf 13,31 Meter. Nur knapp an ihrer Bestleistung vorbeigeschrammt ist Linda Sickinger mit 1,61 Metern im U18-Hochsprung.

Reinhard (l.) und Monika Maier bei ihrer Verabschiedung durch LG-SWM-Vizepräsident Max Weidmann, Foto: Claus Habermann

Dieses Event stand im übrigen unter besonderen Vorzeichen. Es war das letzte Sportfest, in dem Reinhard Maier als Veranstaltungsleiter fungierte. Maier, der zahlreiche Leichtathletik-Ehrenämter innehat, hat sich jahrzehntelang um die olympische Kernsportart verdient gemacht. Dabei durfte er stets mit der Unterstützung seiner Ehefrau Monika rechnen, die selbst lange Jahre Hochspringerin gewesen ist und bei einer Senioren-EM sogar eine Bronzemedaille gewonnen hat.

Vor exakt 40 Jahren wurde der heute 67-jährige Maier Leichtathletik-Abteilungsleiter beim TSV Forstenried und übernahm als Nachfolger des mittlerweile verstorbenen Rolf Hering sofort die Ausrichtung der traditionellen Mittwoch-Abendsportfeste im Dantestadion. Doch die Familie Maier stellte sich mit den Jahren auch höheren Aufgaben: teilnehmerstarke Meetings in der Halle, unzählige Münchner Meisterschaften, zahlreiche oberbayerische Titelkämpfe und als Höhepunkt das Bundesfinale der deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaft 2019 wurden von „den Maiers“ Jahr für Jahr souverän geleitet.

„Die Modernisierung des Wettkampfwesens in der Münchner Leichtathletik ist unmittelbar mit Monika und Reinhard verbunden“, erklärte Otto Zelger, selbst seit vielen Jahren in verschiedenen verantwortlichen Positionen in der Leichtathletik in München und Bayern, in seiner Laudatio im Rahmen des Wettkampfs am 1. August. Beide etablierten die computerbasierte Wettkampforganisation und -auswertung, sorgten dafür, dass Kampfrichter*innen und Helfer*innen kleine Aufwandsentschädigungen für ihre Einsätze erhielten. Reinhard Maier, in seiner Jugend zunächst Schwimmer, dann selbst begeisterter Mittelstreckler mit einer 1000-Meter-Bestzeit von knapp 2:40 Minuten, war in der Landeshauptstadt weiterhin Vorreiter in der Umsetzung gemischter Rennen, die nach den Bestzeiten der Läuferinnen und Läufer zusammengestellt wurden. „In diesem Jahr stellten sich die Maiers auch den neuen Anforderungen, die aufgrund der Corona-Pandemie auf uns alle zukamen und stellten frühzeitig ein funktionierendes Wettkampfsystem unter Berücksichtigung aller Hygieneregeln auf die Beine“, betonte Zelger. Max Weidmann, 1. Vizepräsident der LG Stadtwerke München, bedankte sich im Rahmen ihres letzten Wettkampfs mit einem kleinen Präsent beim Ehepaar Maier für ihre unschätzbaren Verdienste um die Münchner Wettkampfleichtathletik. Die Leichtathletik in der bayerischen Landeshauptstadt, allen voran die leistungssportfördernden Vereine der LG SWM, sind nun gefordert, ein neues Veranstaltungs-Team aufstellen. Dieses wird, wie Zelger überzeugt ist, Monika und Reinhard Maier sicherlich nicht nur einmal um kompetente Unterstützung bitten, die sie auch schon bereitwillig angeboten haben.

Sämtliche Ergebnisse der Munich Challenge vom 1. August gibt es hier.

Beitragsbild: Claus Habermann