Olbert gewinnt mit DLV-Staffel den Europameistertitel – Hafenrichter erreicht im Speerwurf Rang acht

Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen U20-Europameisterschaften im schwedischen Boras hat Fabian Olbert als Startläufer der deutschen 4×100-Meter-Staffel die Goldmedaille gewonnen. Das Quartett des Deutschen Leichtathletik-Verbandes sicherte sich mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Italien den Titel. Eine starke Vorstellung bot bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft auch Speerwerferin Elisabeth Hafenrichter von der LG Stadtwerke München. Sie erreichte im Finale Rang acht.

Bereits in der 17 Staffeln umfassenden Qualifikationsrunde am Sonntagmittag machte das DLV-Sprintquartett mit der besten Vorlaufleistung von 39,86 Sekunden deutlich, dass es im Kampf um die Medaillen ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen wollte. In identischer Besetzung, also mit Olbert als Startläufer, Simon Wulff (Dresdner SC), Elias Goer (Sprintteam Wetzlar) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) startete der DLV dann auch knapp vier Stunden später ins Finale. Dort fand sich Schlussläufer Ansah-Peprah dann nach dem Wechsel mit leichtem Rückstand auf Position drei wieder. Mit einem großartigen Endspurt gelang es dem Hamburger noch, die Konkurrenten aus Großbritannien und Italien bis zum Ziel abzufangen. Die als Zweite ins Ziel gekommene Staffel aus Großbritannien wurde im Nachhinein aufgrund eines Wechselfehlers disqualifiziert. So siegte die deutsche Formation in 39,79 Sekunden mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Italien (39,89). Rang drei ging an die Niederlande (40,26).

„Der Sieg ist ein geiles Gefühl. Letztes Jahr hat es bei der U18-EM in Györ nicht mit der Medaille geklappt (Anm. d. Red.: Olbert wurde Fünfter über 100 Meter). Dass die erste internationale Medaille gleich Gold ist, ist schon toll. Im Training lief der Wechsel mit Simon immer gut, auch wenn er ein Stück größer ist. Er hat solche Riesenhände, die kann man nicht verfehlen“, erklärte der von Michael Ehrenreich an der Isar gecoachte Olbert nach dem Rennen.

Rundherum zufrieden kehrte am Montagnachmittag auch Speerwerferin Elisabeth Hafenrichter nach München zurück. Als 17. der 23-köpfigen Meldeliste war die 19-jährige in der Vorwoche nach Südschweden gereist. Das Erreichen der Finalrunde war das erklärte Ziel der deutschen Vizemeisterin des Vorjahres. Und dieses setzte sie vorzüglich um. In der Qualifikation am Donnerstag steigerte sie ihre bisherige Bestweite um 1,03 Meter auf 52,52 Meter, was ihr den direkten Finaleinzug bescherte. Ähnlich stark machte sie im Finale am frühen Sonntagabend weiter. Gleich im ersten Durchgang katapultierte die in München von Joachim Lipske betreute Athletin ihren 600-Gramm-Speer auf 50,98 Meter. Damit sicherte sie sich unter 13 Finalteilnehmerinnen zwischenzeitlich Rang sechs und damit drei weitere Versuche im Endkampf. Trotz einer Steigerung auf 51,22 Meter im fünften Durchgang büßte sie bis zum Ende hin noch zwei Plätze ein. Ihrer Freude über das – auch dank konstanter Weiten – Erreichte tat das keinen Abbruch. Gold ging an die Italienerin Carolina Visca (56,39 Meter) vor Julia Ulbricht (1. LAV Rostock/54,98 Meter). Erfreulicherweise hatten sich mit Ulbricht, der sechstplatzierten Leonie Tröger (Hallesche Leichtathletik-Freunde/52,02 Meter) und Hafenrichter alle drei DLV-Starterinnen unter den besten acht Speerwerferinnen des Kontinents klassiert.

Zeit zum Durchatmen bleibt Hafenrichter und Olbert nicht. Letzter ist bereits ab kommenden Freitag bei den in Ulm stattfindenden Deutschen Jugend-Meisterschaften gefordert, der Speerwurf findet am Sonntag statt. Qualifiziert sind beide zudem für die am ersten Augustwochenende zur Austragung kommenden Deutschen Meisterschaften der Erwachsenenklasse im Berliner Olympiastadion.

Alle Ergebnisse der U20-Europameisterschaften 2019 gibt es hier.

Beitragsfoto: Iris Hensel