München und Glasgow – das Leichtathletik-Wochenende im Rückblick

Bereits um 10 Uhr herrschte rege Betriebsamkeit in der Münchener Werner-von-Lindehalle: Die ersten Hürdenläufer standen schon in den Startlöchern. Als dann schließlich nach elf Stunden Leichtathletik um kurz nach 21 Uhr die letzten Stabhochspringer ihre Stäbe zusammenpackten war die Halle dann fast leer. Am Ende des Wettkampftages konnte Organisationschef Reinhard Meier mit 850 Teilnehmern in allen Altersklassen sehr zufrieden sein.

Neben der großen Teilnehmerzahl gab es auch einige Top-Leistungen zu bestaunen:

Über die 200 Meter der Frauen zeigte Neuzugang Lisa-Marie Jacoby ihr Können: Mit einer Zeit von 24,43s landete die 18-Jährige in persönlicher Hallenbestzeit vor ihren Teamkolleginnen Julia Riedl (24,66s), Lisa-Marie Petkov (24,78s) und Martina Riedl (24,99s). Dem Quartett in Bestform traut LG-Sprinttrainer Christian Walter bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe zu, um die Medaillen mitlaufen zu können.

Hervorragend aufgelegt zeigte sich wie schon in der Vorwoche Kugelstoßer Valentin Döbler. Nach bayerischem U20-Rekord mit der 5kg-Kugel ging der 18-Jährige dieses Mal mit der 6kg schweren „Erwachsenen-Kugel“ in den Ring. Die flog auf 16,60 Meter – eine Verbesserung von einem halben Meter gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis stufte er nach dem Wettkampf stärker ein als den Landesrekord in der Jugendklasse.

„Der Beuger hält.“ Erleichtert war am Ende des Wettkampftages Christian Rasp. Nach langwierigen Verletzungsproblemen an der Oberschenkelrückseite belegte er über 60 Meter Platz zwei hinter Roland Kwitt (Salzburg, 6,93s). In 6,95s konnte er dabei auch gleich noch die Norm für die Hallen-DM (7,00s) abhaken. Die gilt es für Tobias Schneider (7,01s) noch zu unterbieten – Ihm fehlte am Ende die Winzigkeit von einer Hundertstelsekunde zur Norm.
Über 200 Meter wollte Schneider es dann besser machen. Doch nach furiosem Beginn ereilten ihn Oberschenkelprobleme. In die Bresche sprang Vereinskamerad Danielle Angelella, der sich in 22,17s den Sieg sicherte.

Und auch die Mittelstrecken waren gut besetzt: Nachdem Tempomacher über 1500 Meter Henry Heller einige Runden für gleichmäßiges Tempo gesorgt hatte, übernahm der bayerische Hallenmeister Clemens Bleistein das Kommando und lief in 3:46,24 min zu einem neuen Hallenrekord. Auch der extra aus Dortmund angereiste Michael Wilms blieb als Zweiter (3:52,73min) noch knapp unter der DM-Norm.

Im Frauenrennen testete die Halbfinalistin der Olympischen Spiele in London, Corinna Harrer die Form erfolgreich über die 1500 Meter. 4:18,56 min standen am Ende für sie zu Buche. Richtig ernst wird es für Harrer am kommenden Wochenende – Dann will sie beim Internationalen Leichtathletik-Meeting in Karlsruhe die Hallen-EM-Norm über 3000 Meter angreifen.

International unterwegs und deswegen nicht beim Munich Indoor waren an diesem Wochenende drei andere Athleten der LG Stadtwerke München. Christina Hering (800 Meter), Benedikt Wiesend und David Gollnow (beide 4×400 Meter) siegten mit dem Nationalteam beim Länderkampf gegen Frankreich, Großbritannien und Schottland. Christina Hering sicherte sich Platz zwei, Wiesend und Gollnow wurden mit der Staffel Dritte.

Die kompletten Ergebnisse vom Munich Indoor gibt es hier