Vier Mal Silber, ein Mal Bronze und ein Mal Gold (U20) – die Ausbeute der LG Stadtwerke München bei der Deutschen Meisterschaft in Nürnberg am vergangenen Wochenende kann sich sehen lassen.
Selten hatte man eine Titelverteidigerin nach dem Zieleinlauf als Zweite so zufrieden gesehen – Christina Hering machte die ersten 400 Meter Tempo, dann übernahm ihre Trainingskameradin Fabienne Kohlmann das Zepter und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Doch Hering blieb dahinter immer in Lauerstellung und lief am Ende nur einen halben Schritt hinter Kohlmann ins Ziel. Dann begann das bange Warten auf die genaue Zeit. Bis die Anzeigetafel diese anzeigte, schienen Jahre zu vergehen – 1:59,54! Persönliche Bestleistung, Norm für die WM in Peking und bayerischer U23-Rekord. Im Interview mit leichtathletik.de sagte sie nach dem Rennen: „Es ist nicht schlimm, dass Fabienne den Titel geholt hat. Ich bin unter zwei Minuten gelaufen, das ist Wahnsinn. Das muss ich erstmal verarbeiten. Vergangenes Jahr war ich die Favoritin, heute war es natürlich etwas anders. Fabienne hatte sehr starke Vorleistungen gezeigt. Aber wir wollten unbedingt beide nach Peking.“ (Video zum Rennen hier)
Hinter Hering liefen ihre Trainingskameradinnen Christine Gess und Karoline Pilawa jeweils in Saisonbestleistung auf die Plätze 8 und 9.
Kamghe Gaba war als Titelverteidiger mit seiner Platzierung hingegen nicht ganz zufrieden. Hinter dem Magdeburger Eric Krüger gewann er in 46,32 Sekunden Silber über 400 Meter. Johannes Trefz, als Mitfavorit auf eine vordere Platzierung angereist, schrammte in 46,44 Sekunden nur hauchdünn an einer Medaille vorbei. Benedikt Wiesend komplettierte das Münchener Trio im 400 Meter-Finale auf Platz 8. (Video hier)
Die ersatzgeschwächte 4×400 Meter-Staffel der Männer mit Benedikt Wiesend, Kamghe Gaba, Markus Kiefl und Johannes Trefz gewann nur zwei Stunden nach den Einzelfinals über 400 Meter knapp hinter Magdeburg Silber.
Die Staffel der Frauen mit Christina Hering, Christine Gess, Martina Riedl und Karoline Pilawa holte über die 4×400 Meter Bronze. Auch in dieser Staffel hatten alle Athletinnen bereits zwei Rennen in den Beinen und konnten mit dem Ausgang des Rennens durchaus zufrieden sein.
Clemens Bleistein erkämpfte sich über 5000 Meter auf der Zielgeraden die Silbermedaille hinter Richard Ringer. Nach 4000 Metern in verhaltenem Tempo wurde es auf dem letzten Kilometer ziemlich schnell. Bleistein, der Eingangs der letzten Runde noch auf Position vier lag, konnte in der letzten Runde noch einmal beschleunigen und den Bielefelder Amanal Petros abfangen.
Im Hochsprung-Wettbewerb am Samstag tat sich der 20-Jährige Tobias Potye mit den windigen Bedingungen schwer. Mit überquerten 2,15 Metern blieb er unter Wert und musste das Grundig-Stadion als unglücklicher Vierter verlassen.
Auch den Hammerwerfern Johannes Bichler (4. Platz, 68,94 Meter) und Simon Lang (5. Platz, 66,96 Meter) gelang es knapp nicht, in die Medaillenränge vorzustoßen.
Weitere Ergebnisse:
Christian Rasp, 5. Platz im 100 Meter-Vorlauf (10,59 Sekunden)
Jonas Bonewit, 7. Platz Speerwurf (73,03 Meter)
4×100 Meter-Staffel Herren (Hundt, Rasp, Schneider, Genck), 11. Platz (41,16 Sekunden)
Martina Riedl, 9. Platz 200 Meter (24,01 Sekunden) + 14. Platz 400 Meter (55,66 Sekunden)
4×100 Meter-Staffel Damen (Gnam, Pagliarini, Rettenberger, Schneider), 17. Platz (47,82 Sekunden)
(Foto: Kiefner)