Was bewegt Kamghe Gaba? Der 400 Meter-Läufer der LG Stadtwerke München bloggt in unregelmäßigen Abständen auf der Homepage der LG Stadtwerke München über seine Lieblingssportart Leichtathletik!
Mit 12 Jahren habe ich mit der Leichtathletik begonnen. Nachdem ein knappes Jahr später mein hauptamtlich tätiger erster Trainer aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste, trat dann der erste ehrenamtliche Übungsleiter in mein Leben. Er war damals Mitte 20 und für mich – da hatte ich ein großes Glück – nicht nur die perfekte Bezugsperson auf dem Sportplatz, sondern auch außerhalb des Stadions: Ich habe schon damals gemerkt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass mein Coach sich zum Beispiel die Zeit nimmt, um mit mir als Nachwuchsathleten in der Freizeit die passenden Laufschuhe kaufen zu gehen.
Damit signalisierte er mir, wenn nötig auch außerhalb der Trainingszeiten für mich da zu sein und mit Rat zur Seite zu stehen. Unsere Trainingsgruppe wurde auch dadurch zusammengehalten, dass unser Coach hin und wieder zum Beispiel ein gemeinsames Fußballschauen organisierte.
Wichtig – und das kann ich im Rückblick heute besser einschätzen – waren die Fragen, die er stellte, das Interesse, dass er mir auch in schulischen und anderen nicht-sportlichen Fragen entgegenbrachte. Durch seine Fragen, in denen er sich für meine Motivationen für den Sport interessierte, aber mir auch aufzeigte, dass es etwas anderes als Sport gibt, eröffnete er mir einen Blick über den sportlichen Tellerrand hinaus. Und ich konnte genau dadurch den Sport lieben lernen. Ich wusste schließlich, dass ich wirklich ein Athlet werden wollte.
Wir sind noch heute sehr gute Freunde und haben regelmäßigen Kontakt. Manchmal schaut er mir auch heute noch bei Deutschen Meisterschaften live im Stadion zu. Das macht mich stolz.
Ich finde es enorm wichtig, dass das Interesse am Athleten sich nicht ausschließlich auf die Leistung im Sport bezieht. Das, was im Kopf des Athleten passiert, ist ausschlaggebend dafür, was am Ende auf dem Platz passiert. Die Wahrheit liegt nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Kopf.
Als Nachwuchstrainer formt man den Charakter von jungen Menschen. Das muss man mit hohem Verantwortungsbewusstsein tun. Danach kommt die Motivation. Die macht den jungen Athleten klar, warum sie das tun, was sie tun — und sollte ihnen dabei helfen, herauszufinden, was sie in ihrem Leben wirklich wollen. Als drittes kommt der Sport. Nur wenn ein Athlet diesen wirklich will und mit seinem sonstigen Leben gut in Einklag bringen kann, wird er sportlichen Erfolg haben.
Also: Unterschätze nie die Aufgaben und den Wert des Übungsleiters! Danke an alle, die sich in diesem Bereich bei der LG Stadtwerke München engagieren.