Hering und Trost vor 800-Meter-Vorläufen bei Universiade

Am heutigen Montag beginnen bei der 30. Sommer-Universiade im italienischen Neapel die Leichtathletik-Wettbewerbe. Im späten Nachmittag treten Christina Hering und Katharina Trost von der LG Stadtwerke München in den Vorläufen über 800 Meter an. Beide möchten sich im 40-köpfigen Teilnehmerfeld bis ins Finale am Mittwoch vorarbeiten.

Hering ist das Universiade-Format bereits vertraut. Im Jahr 2017 bestritt sie im taiwanesichen Taipeh ihre ersten Weltmeisterschaften bei den Studierenden und beendete diese nach drei Rennen innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Tagen als Finalsiebte. Die vierfache Deutsche Meisterin über zwei Stadionrunden war kurz vor ihrer Abreise voller Vorfreude: „Alles fühlt sich gut an. Die Physis ist da und gleichzeitig verspüre ich keinen großen Druck. Als Läuferin, die gerne auf Turniere fährt, freue ich mich auf ganz besonders auch auf die Atmosphäre unter den 8000 Sportlerinnen und Sportlern, die dort erwartet werden.“ Mitte Juni war die 24-Jährige noch von einem Magen-Darm-Infekt und schließlich auch vom Meeting-Abbruch in Tübingen ausgebremst worden, sodass sie ihre Form in diesem Sommer noch nicht auf die Bahn bringen konnte. Mit ihrer bisherigen Saisonbestzeit von 2:02,10 Minuten fehlen ihr noch eineinhalb Sekunden zur Normanforderung für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha Ende September. Dass diese Normzeit in Neapel bei drei Rennen in drei Tagen eine Rolle spielen wird, hält Hering für „unrealistisch“.

Ähnlich sieht das auch Katharina Trost, die das erste Mal überhaupt gefordert ist, drei 800er in so kurzer Zeit laufen. Trosts erster und bislang letzter internationaler Einsatz datiert aus dem Jahr 2013. Ebenfalls in Italien, genauer in Rieti, wurde sie damals – zwei Plätze hinter Bronze-Gewinnerin Hering – Fünfte im Finale der U20-Europameisterschaften. Ins Finale möchte die 23-Jährige in Neapel erneut: “ Ich hoffe, im Vorlauf so wenig wie möglich gefordert zu werden, um am Ende so weit wie möglich kommen zu können.“ Mit ihrer Meldezeit von 2:00,74 Minuten gehört die Führende der deutschen Jahresbestenliste zweifelsohne zu den Finalanwärterinnen.

Untergebracht sind die beiden Münchnerinnen mit weiteren Leichtathleten auf einem Kreuzfahrtschiff im Hafen der süditalienischen Stadt, die außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen musste, um die vielen Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt aufzunehmen. Bei diesen guten Aussichten steht bedauerlicherweise schon fest, dass es für Hering und Trost bereits die letzte Universiade sein wird. Beide gehören bei der nächsten Auflage im Jahr 2021 nicht mehr zu den berücksichtigten Jahrgängen.

Demnach geht der Fokus voll auf den heute startenden Wettbewerb: Hering ist heute im dritten von fünf Vorläufen um 17.42 Uhr gefordert. Der Startschuss für Trosts Auftaktrennen ertönt um 17.48 Uhr. Jeweils die ersten vier jedes Durchgangs (Q) und weitere vier schnellste (q) ziehen ins Halbfinale am Dienstag ein.

Die vollständigen Starterfelder der Nachmittagssession vom Montag gibt es hier. Ausgewählte Wettbewerbe sind bei Eurosport und Eurosport 2 zu sehen. Einen Livestream aller Wettbewerbe bietet die Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU) unter www.fisu.tv an.