Christina Hering und Johannes Trefz gehören zu den insgesamt 54 Athletinnen und Athleten, die der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Donnerstagnachmittag in einer zweiten Nominierungsrunde für einen Start bei den Europameisterschaften in Berlin (7.-12. August) ausgewählt hat. Die Berufung erfolgte auf Grundlage der zurückliegenden Wettkampfwochen und vorbehaltlich der Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (20.-22. Juli), dem abschließenden Nominierungswettkampf für die EM.
Hering kann trotz ihrer erst 23 Jahre bereits eine Reihe internationaler 800-Meter-Starts vorweisen. Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften zog die Münchnerin jeweils ins Halbfinale ein. Ebenso bei ihrer ersten Europameisterschaft vor zwei Jahren in Amsterdam. Aus demselben Jahr datiert auch Herings Olympiateilnahme. Mit ihrer aktuellen Saisonbestzeit von 2:00,48 Minuten ist die von Daniel Stoll und Andreas Knauer trainierte Sportsoldatin nationale Spitze und gehört europaweit zur Top Ten. Vor der Abreise zum Athletics World Cup nach London (14./15. Juli) plant Hering am Montag, 9. Juli, noch einen Meeting-Start in Luzern.
Für Langsprinter Trefz ist am letzten Sonntag in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz förmlich der Knoten geplatzt. Mit seiner dort vorgelegten Zeit von 45,76 Sekunden löste er nun wenige Tage später vorzeitig das EM-Ticket. Zuvor kämpfte der 26-Jährige mit den Folgen einer Achillessehnenverletzung, die ihn in der Vorbereitung wochenlang einschränkte. Nun steht dem Münchner ein attraktives Wettkampfprogramm bevor. Über London und Nürnberg reist er zu seiner zweiten EM-Teilnahme nach 2016. In Amsterdam gelang ihm neben dem Halbfinaleinzug über 400 Meter auch eine Finalteilnahme mit der 4×400-Meter-Staffel, die er als deutscher Jahresbester in Kürze in London erneut anführt.
Neben Hering und Trefz hat auch Hochspringer Tobias Potye bereits die Norm für die EM abgehakt. Mit übersprungenen 2,27 Metern hat der Zweite der deutschen Jahresbestenliste weiterhin sehr gute Chancen auf einen EM-Start, muss sich nun jedoch bis zur letzten Nominierungsrunde nach den Deutschen Meisterschaften gedulden. Bis dahin haben mit Johannes Bichler, Clemens Bleistein und Tobias Giehl noch drei weitere LG-SWM-Athleten die Gelegenheit, sich für das internationale Highlight in der Hauptstadt zu empfehlen.