Im bislang weltweit schnellsten 800-Meter-Rennen dieses Sommers am Freitag, 24. Juli, im schweizerischen Bern lief Christina Hering von der LG Stadtwerke München in neuer deutscher Jahresbestzeit von 2:02,41 Minuten auf Rang sechs. Es siegte die Irin Ciara Mageean (Irland) in 1:59,69 Minuten. Gerade weil das „Citius Champs“-Meeting hielt was es versprach, war die zehnfache deutsche Meisterin nicht ganz zufrieden mit ihrer Leistung.
Bei hervorragenden Bedingungen in einem Weltklasse-Feld im Berner Wankdorf-Stadion klemmte sich die 25-jährige Münchnerin von Beginn an direkt hinter die Tempomacherin, welche wiederum ihre Aufgabe bestens erfüllte. Folglich lief auf den ersten 500 Metern alles nach Plan. Dann jedoch bezahlte Hering den Preis dafür, dass sie nicht kräfteschonend im Feld mitgerollt war. Im letzten Rennabschnitt konnte sie nicht mehr mitgehen und musste mehrere – wohlgemerkt namhafte – Konkurrentinnen ziehen lassen.
Kurz nach ihrem zweiten Saisonrennen meinte Hering etwas wehmütig: „Solche Rennen unter perfekten Bedingungen gibt es leider viel zu selten. Rückblickend wäre der hohe Aufwand auf der ersten Runde vielleicht gar nicht notwendig gewesen. Es ist schwer, über zwei Runden einen kraftvollen Schritt zu gehen. Die Zeit ist okay, doch ich weiß, dass ich mehr kann und ich hoffe, das auch noch zu zeigen.“
Mit ihrer Zeit aus Bern kehrt die Münchnerin zwei Wochen vor den nationalen Titelkämpfen an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste zurück. Mit ihrer Siegzeit vom Saisonauftakt Anfang Juli in Luzern (2:03,27 Minuten) hatte sich Hering an Position eins einsortiert bis sie in der Vorwoche vorübergehend von Majtie Kolberg (2:02,58 Minuten, LG Kreis Ahrweiler) abgelöst wurde.
Am Start waren beim „Citius Champs“ auch die beiden LG-SWM-Hochsprung-Asse Tobias Potye und Laura Gröll. Potye, der derzeit die deutsche Bestenliste anführt, begann bei 2,10 Metern, steigerte dann auf 2,13 Meter, die er jeweils im ersten Versuch meisterte. Für 2,19 Meter benötigte der 25-jährige deutsche Vizemeister von 2018 dann drei Anläufe. Als nächste Höhe ließ Potye seine bisherige Saisonbestleistung von 2,22 Meter auflegen, die er ein Mal riss, um sich danach zwei Mal vergeblich an 2,25 Metern zu versuchen. Insgesamt hatte sich der Schützling von Coach Sebastian Kneifel etwas mehr erhofft, wenngleich er in Bern einzig dem Schweizer Loic Gasch (2,25 Meter) den Vortritt lassen musste.
Potyes Trainingspartnerin Laura Gröll hatte bei 1,75 Metern lediglich einen Fehlversuch, riss die Latte dann jedoch bei 1,80 Meter drei Mal. Die Eidgenössin Marithe Engondo überquerte die Höhe schließlich als Einzige und gewann. Im aktuellen Qualifikationsranking des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig rangiert die amtierende Deutsche Hallenmeisterin der LG SWM aktuell mit ihrem Saisonbestwert von 1,81 Meter an siebter Stelle. Zehn Startplätze werden in dieser technischen Disziplin insgesamt vergeben.
Eine Ergebnisübersicht des „Citius Champs“-Meeting vom Freitag gibt es hier.