Ein Meistertitel, zwei Vizemeisterschaften und drei Platzierungen unter den Top sechs der Republik – die Bilanz der LG Stadtwerke München bei den deutschen Hallentitelkämpfen der Männer und Frauen in Leipzig am vergangenen Wochenende kann sich wahrlich sehen lassen.
Christina Hering darf sich nun schon zum dritten Mal in Serie Deutschlands schnellste 800-Meter-Läuferin unterm Hallendach nennen. In 2:06,52 Minuten ließ die Sportsoldatin im Endlauf der Konkurrenz keine Chance. „Ich hatte gehofft, dass es ein bisschen schneller geht“, meinte die 22-Jährige, die erklärte, dass die Vorbereitung auf diese Titelkämpfe nicht optimal verlaufen sei. Unter anderem aufgrund von Knieproblemen hätte sie das Wintertraining erst Anfang Dezember aufnehmen können. „Ich werde mich nun erholen und dann gleich ins nächste Trainingslager Richtung Sommer starten.“
Das 800-Meter-Finale endete sogar mit einem LG-Doppelsieg, da die 19-jährige Mareen Kalis in ihrem ersten Juniorinnenjahr gleich hinter Hering den Zielstrich überquerte. Gerade mal 2:07,41 Minuten war die Medizinstudentin unterwegs.
Zwei andere Sportlerinnen der von Daniel Stoll gecoachten Mittelstrecken-Trainingsgruppe um Hering und Kalis mischten dann über 1500 Meter im Vorderfeld mit. Katharina Trost (4:27,58 Minuten) wurde Vierte, Christine Gess (4:30,88 Minuten) belegte mit neuer persönlicher Bestleistung letztendlich Rang sechs. „Beide sind gute Schlussrunden gelaufen“, bilanzierte Daniel Stoll, „man muss bedenken, dass sie noch ziemlich neu auf der 1500-Meter-Distanz sind.“
Im Hochsprung der Männer bewies Tobias Potye als Vizemeister, dass er nach mehrfachem Verletzungspech nun endgültig die Rückkehr in die nationale Spitze geschafft hat. Der U20-Europameister von 2013 meisterte – wie auch der Sieger Mateusz Pryzybylko – 2,20 Meter jeweils im ersten Versuch. Bei 2,23 Metern scheiterte das Duo dann drei Mal, wobei bei Potye zumindest bei einem Versuch nur knapp die Latte gerissen hat. Am Ende durfte sich Potyes Rivale aus Leverkusen dann über seinen dritten Hallentitel in Folge freuen, denn der LG-SWM-Athlet hatte bei 2,17 Meter einen Fehlversuch auf dem Konto stehen, während der Titelverteidiger diese Höhe auf Anhieb gemeistert hatte.
Gute Nachrichten kamen auch von Sebastian Barth, der sich seit Mitte 2015 – wie Potye – genauso oft in Arztpraxen wie in Sporthallen aufgehalten haben dürfte. Nach Platz sechs (7,94 Sekunden) im Endlauf über 60-Meter-Hürden sollte der Konkurrenz klar sein, dass mit dem 23-Jährigen im Sommer zu rechnen sein wird, denn die von Barth im Vorlauf hinlegten 7,80 Sekunden hätten im Finale Rang vier bedeutet.
Tobias Schneider absolvierte den 60-Meter-Vorlauf in für bayerische Verhältnisse ansprechenden 6,92 Sekunden, verfehlte damit aber den Einzug in die nächste Runde. Überhaupt nicht in den Wettkampf gefunden hat Kugelstoßer Valentin Döbler. Nach zwei ungültigen Versuchen und einem Stoß auf 17,73 Metern blieb ihm als Neunter der Einzug in den Endkampf der besten Acht verwehrt.
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Sämtliche Fotos: Theo Kiefner