Fünf Titel und zweimal Bronze für LG-Stadtwerke-Nachwuchs bei Deutscher Meisterschaft

4x100-Meter-Staffel der U18 der LG Stadtwerke München
Yannick Wolf, Lukas Moser, Fabian Olbert und Florian Knerlein sichern sich den 4×100-Meter-Titel der U18, Foto: Theo Kiefner

An den insgesamt drei Wettkampftagen (4.-6.8.) der parallel ausgetragenen Deutschen U18- und U20-Meisterschaften im Ulmer Donaustadion sicherte sich das Aufgebot der LG Stadtwerke München fünf Titel und zwei Bronzeränge. Hinzu kamen zehn Platzierungen unter den Top-Acht. Die Vorjahresbilanz von insgesamt drei Titeln, einer Silber- und zwei Bronzemedaillen konnte der LG-Nachwuchs damit deutlich übertreffen.

Fünf Deutsche Meister
Zunehmend unheimlich wird Selina Dantzlers Überlegenheit in den Kugelstoß- und Diskuswurf-Wettbewerben ihrer Altersklasse. Dass die junge Münchnerin als amtierende U18-Weltmeisterin im Kugelstoßen auch den nationalen Titel abräumen würde, war jetzt vielleicht nicht die Überraschung – allerdings war die Dominanz doch größer als im Vorfeld vorherzusehen: Dantzlers bester Versuch wurde mit 17,37 Meter vermessen, der Vorsprung auf Vizemeisterin Jule Steuer (Magdeburg) betrug damit satte 93 Zentimeter (Video Stoß).

Bereits wenige Stunden zuvor hatte die 17-Jährige, die vom Trainergespann Andreas Bücheler und Gerhard Neubauer betreut wird, schon in der gewiss nicht schwach besetzten Diskuswurfkonkurrenz richtig aufgetrumpft. 52,03 Meter zeigte die Anzeigetafel für den fünften Durchgang der LG-SWM-Athletin an, was eine Kettenreaktion auslöste. Dantzler zog damit nicht nur an der bis dato Führenden und eigentlichen Favoritin Leia Braunagel aus Baden-Baden (50,13 Meter) vorbei, die im finalen sechsten Versuch dann auch nicht mehr kontern konnte (Video Wurf, Interview). Dantzlers Ergebnis bedeutete auch eine neue deutsche Jahresbestleistung und eine Verbesserung des bayerischen U18-Uraltrekordes, den seit 1977 Cornelia Sulek (LG Lech-Ammersee) mit 51,64 Meter gehalten hatte.

Titel Nummer drei für die LG Stadtwerke München holte Weitspringer Yannick Wolf, der in diesem Wettbewerb wieder einmal seine Kämpferqualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellte. Im letzten Durchgang – wohlgemerkt nach bereits insgesamt drei ungültigen Versuchen – packte der Schützling von Trainer Richard Kick 7,43 Meter aus und kletterte damit vom zwischenzeitlichen vierten Rang an die Spitze (Video Sprung, Interview). Dass bei diesem geglückten Satz ein knapp unzulässiger Rückenwind herrschte (2,1 Meter pro Sekunde) und damit die Leistung nicht in die Bestenliste aufgenommen werden wird, war Wolf „komplett egal“ – er freute sich riesig über den deutschen Titel, nachdem er in dieser Saison trotz Normerfüllung die Nichtnominierung für die U18-WM zu verarbeiten hatte.

Zum Abschluss des Auftakttages trumpfte Yannick Wolf als Startläufer der 4×100-Meter-Staffel nochmals gehörig auf. In der Besetzung Wolf, Fabian Olbert, Florian Knerlein und Lukas Moser stürmte der LG-Nachwuchs in 41,80 Sekunden vor dem Quartett des SCC Berlin (41,86 Sekunden) zum vierten Titel (Video).

Titelgewinn Nummer fünf ging erneut aufs Konto von Sprungtrainer Richard Kick. Eingetütet hat diesen U20-Dreispringer Paul Walschburger, der im Hop-Step-Jump im weitesten Versuch auf 15,10 Meter kam (Video Sprung, Interview). Abgerundet wurde dieser besondere Erfolg des 19-Jährigen durch die Begegnung mit Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler, die in Ulm ihre Premiere als Kampfrichterin feierte.

Zwei Bronzemedaillengewinner
Die beiden Bronzemedaillen gewannen Elisabeth Hafenrichter und Yannick Limmer aus der Speerwurf-Trainingsgruppe von Stephan Seeck. Hafenrichter wurde auf den Punkt in Topform gebracht und sicherte sich mit einem Wurf auf 45,81 Metern Platz drei in der U18. Limmer machte es in der U20-Konkurrenz etwas spannender. Erst im finalen sechsten Durchgang kletterte er durch einen Wurf auf 62,64 Meter von Rang sechs aufs Podest.

Zehn Top-Acht-Platzierungen
Den undankbaren vierten Rang belegte U20-Werferin Amelie Döbler an diesem Meisterschaftswochenende gleich zweimal. Sowohl im Diskuswurf als auch im Kugelstoß verpasste die Silbermedaillengewinnerin der U18-EM des Vorjahres nur knapp die Medaillenränge. Der beste Versuch mit dem Diskus wurde mit 50,24 Metern vermessen, die Vier-Kilogramm-Kugel wuchtete sie auf 14,78 Meter. Beide Wettbewerbe entschied die Wattenscheiderin Julia Ritter, U20-Europameisterin im Kugelstoß, mit 55,25 Metern bzw. 16,51 Metern für sich.

Erfreulich war Rang fünf im 200-Meter-Endlauf der U18 für Louise Wieland mit einer Zeit von 24,89 Sekunden. Schon der Einzug ins A-Finale war für die junge Münchnerin ein Riesenerfolg. Ihren Vorlauf hatte Wieland in 25,09 Sekunden absolviert.

Ebenfalls Fünfter wurde Fabian Olbert, der das U18-Finale über 110-Meter-Hürden in persönlicher Bestzeit von 14,25 Sekunden abschloss. Olbert gehört dem jüngeren der beiden U18-Jahrgänge an. Gleiches gilt für Mehrkämpferin Denise Jaeschke, die über 100-Meter-Hürden in 14,24 Sekunden Rang acht belegte.

Die Bilanz der LG SWM wurde in den U18-Finals durch zwei sechste Ränge von 400-Meter-Läufer Vincent Graiani (50,17 Sekunden) und Kugelstoßer Amadeus Waluga (16,63 Meter) ausgebaut.

Martin Knauer belegte im Kugelstoßen der U20 mit 16,42 Metern Rang sechs, wobei er sich im Abschlussdurchgang noch um zwei Ränge steigern konnte.

Linus Limmer war im Speerwurf der U18 mit deutscher Jahresbestleistung angereist und konnte diese Leistung zum Leidwesen seines Betreuers Stephan Seeck in Ulm nicht bestätigen. 63,87 Meter bedeuteten aber immerhin Rang sechs im Gesamtklassement und zudem den Gewinn wertvoller Wettkampferfahrung auf nationalem Spitzenniveau.

Gabriel Allgayer lief über 5000 Meter der unter 20-jährigen in 15:17,62 Minuten auf Rang sechs.

Weitere Ergebnisse

U18-Wettbewerbe:
Gerade mal drei Tausendstelsekunden fehlten dem frischgebackenen Weitsprung-Meister Yannick Wolf zum Einzug ins 100-Meter-Finale. 11,05 Sekunden betrug seine Zeit im Zwischenlauf, damit war er zeitgleich mit einem Rivalen, der letztendlich um den eben erwähnten Wimpernschlag schneller war. Seinen Vorlauf hatte Wolf in 10,98 Sekunden gewonnen. Die 100-Meter-Zwischenläufe erreichte auch Fabian Olbert, der dort – nach 11,07 Sekunden in Vorausscheidung – 11,23 Sekunden unterwegs war und das Finale verpasste. Ebenfalls an der 100-Meter-Konkurrenz teilgenommen hat Andreas Baumgartner, der seinen Vorlauf in 11,36 Sekunden bewältigte und ausschied.

Mehrkämpferin Denise Jaeschke verfehlte den Weitsprung-Endkampf als Neunte (5,77 Meter) gerade um einen Platz. Speerwerfer Paul Schäfer belegte mit 56,79 Meter Rang zwölf. Im Diskuswurf fand sich Fabian Frühholz letztendlich auf Rang 13 wieder (45,31 Meter). Über 400 Meter waren Jonas Lohmaier (51,78 Sekunden) und Florian Zeitler (52,72 Sekunden) nach den Vorläufen ausgeschieden. Lohmaier verpasste auch in den Vorausscheidungen über 200 Meter mit 23,05 Sekunden die nächste Runde.

U20-Wettbewerbe:
Pech hatte Nicolai Trageser, der nach starker 100-Meter-Vorlaufzeit von 10,69 Sekunden – bei indes zu viel Rückenwind von 2,1 Meter pro Sekunde – in der Zwischenlaufrunde das Ziel verletzungsbedingt erst nach 14,93 Sekunden passiert hat und ausgeschieden ist.

Celina Friedrich absolvierte ihren 100-Meter-Hürden-Vorlauf in 15,30 Sekunden. Florian Partenfelder vertrat die LG SWM über 110-Meter-Hürden in 15,17 Sekunden. Für die waren die Titelkämpfe damit beendet.

Eine vollständige Ergebnisliste der DM-Wettbewerbe in Ulm finden Sie hier.

Fotos: Theo Kiefner