Fünf Münchner für Athletics World Cup in London nominiert

Tobias Potye von der LG Stadtwerke München
Selbstbewusst nach London – kein bayerischer Athlet ist jemals höher gesprungen als Tobias Potye

Christina Hering, Johannes Bichler, Tobias Giehl, Tobias Potye und Johannes Trefz gehören zum 44-köpfigen Aufgebot, das der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Donnerstag für die erste Ausgabe des Athletics World Cup am 14./15. Juli im Londoner Olympiastadion nominiert hat. Die Berufung der Athletinnen und Athleten erfolgte unter Berücksichtigung der bevorstehenden Saisonhöhepunkte, den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (20.-22. Juli) sowie den Europameisterschaften in Berlin (7.-12. August). Bei der Premiere des Acht-Länder-Kampfs gegen Großbritannien, Frankreich, die USA, China, Südafrika, Polen und Jamaika geht der DLV mit einem Team aus erfahrenen Leistungsträgern und jungen U23-Talenten an den Start. Speerwerferin Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) führt die deutsche Mannschaft als Kapitänin an.

„Weitere Topathleten sollen ihre Wettkampfhärte gegen die internationale Konkurrenz auf dem Weg zur EM nach Berlin entwickeln. Die DLV-Staffeln testen Aufstellungs-Optionen, und jüngere Athleten erhalten beim Athletics World Cup in London die Chance, sich in einem besonderen Wettbewerb zu testen“, sagte der Leitende Direktor Sport im DLV, Idriss Gonschinska.

800-Meter-Läuferin Christina Hering kennt das Londoner Olympiastadion bereits von den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Vorjahr. Und auch in diesem Jahr hat die 23-Jährige bereits das Qualifikationskriterium für den internationalen Höhepunkt, die EM in Berlin, erfüllt. Mit einer Zeit von 2:00,48 Minuten blieb die mehrfach Deutsche Meisterin vor drei Wochen in Tübingen deutlich unter den geforderten 2:01,50 Minuten und führt mit dieser Zeit auch die deutsche Jahresbestenliste an.

Hammerwerfer Johannes Bichler hat sich bereits Ende Mai mit einem Wurf auf 70,93 Meter an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste gesetzt. 75,50 Meter sind für die Europameisterschaften gefordert. Bichler, der vor zwei Tagen seinen 28. Geburtstag feierte und damit das beste Hammerwerfer-Alter erreicht hat, ist durchaus in der Verfassung, seine persönliche Bestmarke aus dem Vorjahr von 71,70 Meter nochmals zu übertreffen.

88 Hundertstelsekunden trennen Hürdenspezialist Tobias Giehl derzeit noch von der Berlin-Norm (50,00 Sekunden). Nach knapp einjähriger Verletzungspause hat der 26-Jährige schnell wieder in die Spur zurückgefunden und seine Saisonbestzeit bei einem Meeting in der Schweiz am letzten Sonntag um eine knappe halbe Sekunde gesteigert. In einem Weltklassefeld, wie es in London zu erwarten sein wird, ist für den zweifachen EM-Teilnehmer über 400-Meter-Hürden alles möglich.

In der Hochsprung-Konkurrenz der Männer vertritt Tobias Potye die deutschen Farben. Für den 23-Jährigen läuft in diesem Sommer alles nach Plan. Bereits Ende Mai übersprang der Münchner mit neuer persönlicher Bestleistung von 2,26 Meter die EM-Norm. Wenige Tage später stellte der U20-Europameister von 2012 bei der Gala in Regensburg mit überfloppten 2,27 Meter sogar einen neuen bayerischen Rekord auf. Nach einer Trainingsphase gilt es für den Zweitplatzierten der nationalen Jahresbestenliste in der britischen Hauptstadt an diese Leistungen anzuknüpfen.

Johannes Trefz von der LG Stadtwerke München
Nach seinem 45,76-Sekunden-Sprint soll Trefz in London die Staffel stärken

Für einen Start mit der 4×400-Meter-Staffel reist Johannes Trefz an die Themse. Wie Hering und Bichler führt auch Trefz das deutsche Klassement in seiner Hauptdisziplin an. Seine nationale Spitzenstellung über die Stadionrunde hat der 26-Jährige am Sonntag im schweizerischen La Chaux-de-Fonds eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 45,76 Sekunden hakte er als erster Deutscher in diesem Jahr die Norm für die Europameisterschaften ab (46,00 Sekunden). Den zweifachen Deutschen Meister über 400 Meter trennt demnach nicht mehr viel von seiner zweiten EM-Teilnahme nach 2016.

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Fotos: Theo Kiefner