Zehn Tage nach dem ersten gemeinsamen Abendsportfest der LG STADTWERKE MÜNCHEN und der TU München in der ZHS im Olympiapark am 18.05, fanden in Darmstadt die Allgemeinen Deutschen Hochschulmeisterschaften (ADH) statt.
In den siebziger und achtziger Jahren war der Universitätssport mit Vereinen wie dem USC Mainz und auch dem USC München ein wichtiger Motor der „Studentensportart“ Leichtathletik.
In den letzten zwanzig Jahren verlief diese wichtige Partnerschaft zunehmend im Sande. Nur einige wenige Zentren zeigen noch die Effektivität dieser Kooperation für beide Seiten. In Köln hat die dortige Sporthochschule sogar einen eigenen Verein gegeründet(DSHS Köln), der deuliche Zeichen in der Leichtathletik setzt.
In München will der USC München als Teil der LG STADTWERKE MÜNCHEN eine ähnliche Rolle spielen.
Erste, sehr erfolgreiche Schritte wurden mit dem 1. Münchner Abendsportfest in der ZHS vor 10 Tagen vollzogen. Mit 200 Athleten und zahlreichen Topathleten der LG STADTWERKE MÜNCHEN verbuchte die Veranstaltung einen regen Zuspruch, nicht nur unter den Leichtathleten der Vereine, sondern auch bei den Sporthochschülern.
Darunter auch Nele Baade, die sich am Samstag in Darmstadt den 100m Titel holte und 12.14 sek. erzielte. Nele errang am Sonntag mit Ihren Teamkolleginnen der LG STADTWERKE MÜNCHEN Christina Muckenthaler und Vera Seitz sowie der Passauer Hürdenspezialistin Jenny Reinelt in 47, 70 sek. noch den Staffeltitel und avancierte zu einer der erfolgreichsten Athletinnen am Wochenende.
Über die 100m Hürden erreichte sie das Finale und wurde Siebte inn 14.98 sek.
Ihr Wettkampfdebüt nach einer längeren Verletzungspause feierte Katharina Heinle über 800m. Die Studentin der Wirtschaftsmathematik erreichte in einem sehr gut besetzten Rennen den vierten Platz in 2.12.80 sek. Siegerin wurde die Deutsche 1500m Meisterin Denise Krebs aus Wattenscheid in 2.10.54 min.
Trainingspartnerin Karoline Pilawa erreichte über 400m den fünften Platz in 55.76 sek. Die 800 m Spezialistin zeigte sich nicht ganz zufrieden. „Leider hatten wir 150m Gegenwind. Deshalb war die Zeit nicht ganz optimal.“ Pilawa wird sich am Wochenende mit der Deutschen Elite in Regensburg messen. „Ich fühle mich fit und sehr gut vorbereitet.“, freut sich die Münchnerin auf Ihr erstes 800m im Freien.
In der sehr guten Weitsprungkonkurrenz, die Melanie Bauschke mit 6.63 m für sich entschied, erzielte die für die LMU startende Gabi Kutschauer sehr gute 6.10 m und belegte Platz sechs.
Insgesamt fielen die großen und vor allem starken Teilnehmerfelder auf. Hier scheint es wieder zu einer Renaissance von Hochschulsport und Vereinsleichtathletik zu kommen. Beide Bereichen würde es gut tun.
Die Hochschulen sind nach wie vor ein überaus wichtiges Reservoir für den Leistungssport. Zudem wird wohl nirgends deutlicher das alte Credo „mens sana in corpore sano“ sinnfälliger umgesetzt als bei einer Symbiose dieser beiden Bereiche.
Hier wird die Intention der Leichtathletik augenscheinlich: Neben dem Sport eine hochwertige, berufliche Perspektive zu entwickeln und trotzdem Spitzensport betreiben zu können.
Im Junior TopTeam der LG STADTWERKE MÜNCHEN stehen einige Athletinnen , die anspruchsvolle Studien mit Sport vereinbaren müssen:
Nele Baade (Medizin), Katharina Heinle (Wirtschaftsmathematik), Thea Heim (Wirtschaftsinformatik) sind einige Beispiele dafür, dass sich Studium und Leistungssport nicht per se ausschließen.
Hier könnte sich eine neue Chance für den Leistungssport entwickeln, damit jungen, intelligenten Menschen nicht nur die Optionen Bundeswehr und Polizei offenstehen.
Gerade Universitätsstandorte wie München können hier profitieren. Allerdings müssen in puncto Kooperationen noch stärkere Verflechtungen entwickelt werden.
An Standorten wie Regensburg hat man schon seit einiger Zeit spezifische Modelle entwickelt. Ähnliches fehlt noch an den meisten Orten. Hier schlummert allerdings Potential, dass nicht selten über die leistungssportliche Entwicklung eines jungen Athleten entscheiden wird.