Dantzler gewinnt bei WM-Ausscheidung mit Kugel und Diskus

Selina Dantzler von der LG Stadtwerke München
Die 17-jährige Dantzler war in Schweinfurt weder im Diskus- noch im Kugelstoßwettbewerb zu schlagen, Foto: Theo Kiefner

Bei der internationalen U18-Gala des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion hat Selina Dantzler den wohl letzten entscheidenden Schritt in Richtung Nominierung zur U18-Weltmeisterschaft in Nairobi (Kenia) erfolgreich vollzogen. Das Wurf-Ass des Trainerduos Andreas Bücheler und Gerhard Neubauer übertraf sowohl im Kugelstoßen (17,26 Meter, Norm: 16,00 Meter) als auch im Diskuswurf (46,85, Norm: 46,00) die vorgegebenen Qualifikations-Werte deutlich und verwies die Herausforderinnen Jule Steuer (Magdeburg/Kugel) und Leia Braunagel (Baden-Baden/Diskus) mit klarem Vorsprung auf die Plätze.

Bemerkenswert: Die Münchnerin hat in jedem ihrer bisherigen Wettkämpfe in der laufenden Freiluftsaison in beiden Disziplinen die WM-Normen überboten, was für beachtliche Konstanz und Wettkampfstärke spricht. Mit ihren Saisonbestwerten von 18,19 Metern im Kugelstoßen (vom 25.06.) und 50,30 Metern im Diskuswurf gehört die Schülerin in ihrer Altersklasse zu den Besten der Welt.

Spannend wird nun die Frage, wie sich die Verantwortlichen des DLV bei der Nominierung im Weitsprung der männlichen U18 verhalten werden. Denn sowohl der Ahrensburger John Schlegl (7,52 Meter) als auch der Berliner Soarer Neto Reinal Naguera (7,42 Meter) auf den ersten beiden Plätzen hatten in Schweinfurt unzulässig starken Rückenwind. Der Uerdinger Ole Gramann (7,32 Meter) und LG-SWM-Athlet Yannick Wolf (7,24 Meter) – ein Zentimeter unter der Nairobi-Norm – auf den Rängen drei beziehungsweise vier absolvierten hingegen ihre Versuche unter regulären Bedingungen. Wolf hatte zudem bereits im Vorfeld der U18-Gala die geforderte Weite erreicht.

Mit von der Partie waren in Schweinfurt auch drei Speerwurf-Talente der Trainingsgruppe von Stephan Seeck: Linus Limmer (65,04 Meter, PB) und Paul Schäfer (63,08 Meter) landeten einen Doppelsieg, blieben aber deutlich unter der WM-Norm von 70 Metern. Elisabeth Hafenrichter (43,33 Meter) wurde Neunte.

Beachtlich war die Vorstellung von Sprinter Vincente Graiani, der mit seinen 50,59 Sekunden über 400 Meter eine neue persönliche Bestleistung aufstellte, Bester des Jahrgangs 2001 gewesen ist und lediglich drei um ein Jahr älteren Konkurrenten den Vortritt lassen musste. Louise Wieland landete über 200 Meter bei Gegenwind von 1,1 Metern pro Sekunde in 24,79 Sekunden ebenfalls auf Rang vier. Weitspringerin Denise Jaeschke belegte Rang acht (5,68 Meter). Stabhochspringerin Julia Zintl beendete ihren Wettkampf mit einem „Salto Nullo“.

Alle Ergebnisse der U18-Gala in Schweinfurt gibt es hier.