Dantzler für U18-WM nominiert – Wolf nur Ersatz

Selina Dantzler von der LG Stadtwerke München
Selina Dantzler gehört in Nairobi zum Favoritenkreis, Foto: Theo Kiefner

Kugelstoßerin Selina Dantzler wird Deutschland bei der U18-Weltmeisterschaft im kenianischen Nairobi vom 12. bis 16. Juli vertreten. Ihre Nominierung war unumstritten. Pech hatte hingegen LG-SWM-Weitspringer Yannick Wolf, der die Rolle des Ersatzmanns auf Abruf einnimmt.

Selina Dantzler war im Saisonverlauf ein Muster an Beständigkeit. In jedem ihrer Kugelstoß-Wettkämpfe hat die 17-jährige Schülerin 2017 unter freiem Himmel die geforderte Norm von 16,00 Metern übertroffen. Ihr dabei weitester Stoß  schlug letztes Wochenende in der Schwarzwald-Gemeinde Schapbach bei 18,19 Meter auf und bedeutete bayerischen U18-Rekord. Weltweit hat heuer einzig Jorinde van Klinke aus den Niederlanden die Drei-Kilogramm-Kugel weiter gestoßen, genauer auf 19,18 Meter. Doch es ist unklar, ob die Niederländerin in Nairobi antreten wird. Dantzler, die von Andreas Bücheler und Gerhard Neubauer trainiert wird und bereits seit zehn Jahren dem LG-Mitgliedsverein TSV München-Ost angehört, wird in Nairobi sicherlich ein Auge auf die Konkurrenz aus China werfen müssen, die in der Weltrangliste derzeit im Viererpack die Ränge drei bis sechs einnimmt und Bestweiten zwischen 17 und 17,51 Metern aufweist.

Weitspringer Yannick Wolf hingegen muss – obwohl er im Mai in Weinheim mit 7,26 Metern die WM-Norm um einen Zentimeter übertroffen hatte – zuhause bleiben. Bei der entscheidenden Qualifikation in Schweinfurt landete der Schützling des mehrfachen deutschen Dreisprungmeisters Richard Kick auf Rang vier. Zwei vor ihm platzierte Rivalen profitierten hier im jeweils letzten Durchgang indes von unzulässig starkem Rückenwind und wurden ebenfalls nicht für Nairobi berücksichtigt. Der Drittplatzierte dieses Ausscheidungs-Wettkampfs, der Ahrensburger Ole Grammann, erzielte allerdings bei zulässigem Rückenwind 7,32 Meter und sicherte sich damit eines der beiden begehrten Tickets. Das andere wurde dem Münsteraner Luka Herden zugesprochen, der in Schweinfurt zwar nur Platz sechs belegt hat, mit seiner Jahresbestweite von 7,50 Metern indes Rang drei der U18-Weltjahresbestenliste einnimmt.

„Für den Moment ist es sehr schade, dass Yannick diese Möglichkeit nicht erhält. Er hat eine tolle Entwicklung genommen und springt bereits einen halben Meter weiter als ich in seinem Alter“, erklärt Trainer Kick, der in den 70er-Jahren immerhin auf 7,70 Meter gekommen ist und mit seinem Schützling nun den Schwerpunkt auf die nationalen Titelkämpfe setzt.

In der Vorwoche sind bereits vier Aktive der LG Stadtwerke München für die U23-Europameisterschaft im Juli in Bydgoszcz (Polen) nominiert worden: Jonas Bonewit (Speerwurf), Valentin Döbler (Kugelstoß), Paulina Huber (100 Meter Hürden) und Tobias Potye (Hochsprung). Zusammen mit Christina Hering und Johannes Trefz, die am vergangenen Wochenende mit der DLV-Mannschaft Team-Europameister geworden sind, sowie Dantzler können damit heuer bereits sieben LG-SWM-Aktive Berufungen für internationale Meisterschaften vorweisen.