Burgebrach – ein heißes Pflaster!

Das schnellste Team der Bayerischen 10km Straßenlaufmeisterschaften ist die Mannschaft der LG Stadtwerke München. Die überraschenden Goldmedaillen -Gewinner in der Mannschaftswertung sind Matthias Ewender (8.), Hannes Hillebrand (11.) und Jan Müller (12.).

Auch Jürgen Sonneck hätte eine Goldmedaille verdient, der schnellste Läufer der M45 darf sich aber nur „Bayerischer Meister der Herzen“ nennen.

Die neuen Bayerischen 10km- Straßenlauf-Meister 2011 heißen Tobias Gröbl (LG Zusam) und Corinna Harrer (LG TELIS FINANZ Regensburg)

BLV Bericht; Ergebnisliste; DLV Bericht; Fotostrecke auf Facebook

„Eine Schlacht der großen Verluste“ beklagte die Konkurrenz bei den diesjährigen Bayerischen 10km Straßenlaufmeisterschaften. Tatsächlich verlangte der zwar sehr schnelle, aber in der prallen Sonne gelegene 1,66km Rundkurs im Industriegebiet von Burgebrach den Aktiven alles ab. Eine ganze Reihe auch namhafter Athleten musste am Sonntag den heißen Temperaturen Tribut zollen. Manche Teilnehmer blieben teilweise deutlich hinter ihren Erwartungen zurück oder mussten gar den Wettkampf frühzeitig verlassen. Nutznießer der zahlreichen Rennausstiege war die Männermannschaft der LG Stadtwerke München. Denn die Ausfälle im Münchner Läuferlager hielten sich in Grenzen. Lediglich Georg Kinadeter musste aufgrund von Kopfschmerzen bei km 3 das Rennen beenden. Der Rest trotzte der Hitze und ein Teil wurde dafür mit der Goldmedaille in der Mannschaftswertung belohnt. „Der Erfolg kam total unerwartet, einfach geil!“, so der Jubel des schnellsten LG Stadtwerke München Athlet Matthias Ewender über den Überraschungscoup. Der Hindernisspezialist überzeugte auf der 10km Strecke mit einer Zeit von 32:25 Minuten und einem achten Platz. Die Zeiten der schnellsten drei Sportler eines jeden Vereins werden in dieser Wertung addiert. Neben Ewender kamen Hannes Hillebrand (11. Platz mit 32:44 min) und Jan Müller (12. Platz mit 32:48 min) in das Erfolgs-Trio . Aufsummiert ergeben die Leistungen eine Zeit von 1:37:57 Stunden. Damit hatten sie einen hauchdünnen Vorsprung von 7 Sekunden auf die Langstreckenspezialisten der LG Zusam, in dessen Trikot auch der bravourös laufende Gesamtsieger Tobias Gröbl (30:51 min) startete. Nur eine weitere Sekunde dahinter kam die Truppe der LG Erlangen als dritter Mannschaftssieger.

Die weiteren Podestplätze in der Einzelwertung gingen an „Laufwunder“ Tobias Schreindl (31:13 min; LG Passau) und Markus Meißgeier (31:15 min; LG Hof). Dem Viertplatzierten Fürther Daniel Götz (31:42 min) klappten nach Überqueren der Ziellinie die Beine weg. Völlig entkräftet musste er von Helfern gestützt werden. Wenig später konnte er über seinen Zwischenfall im Zielkanal aber schon wieder schmunzeln: „Das ich nicht alles gegeben habe, kann man mir heute nicht vorwerfen“. Seine marokkanischen Wurzeln halfen Joseph Katib (31:43 min) bei der Hitze im Frankenland nur bedingt. Die Zuschauer, wie auch der ausgezeichnete Moderator Peter Maisenbacher, waren sich sicher, dass Katib die Silbermedaille nach der fünften von insgesamt sechs Runden nicht mehr zu nehmen sein würde. Doch nach einem Leistungseinbruch in der letzten Runde fiel er auf Rang fünf zurück.

Die Entscheidung im Frauenfeld wurde vom Regensburger Multitalent Corinna Harrer dominiert. Unbeeindruckt lief sie mit deutlichem Vorsprung vor der amtierenden Deutschen Marathonmeisterin Bernadette Pichlmaier (LAG Mittlere Isar) in sehr starken 34:02 min zur Goldmedaille. Mit der starken Frontfrau Harrer ging auch der Mannschaftstitel der Damen nach Regensburg.

„Bayerischer Meister der Herzen“, ist der neue Titel von Jürgen Sonneck (34:15 min, eigentlich M45). Aufgrund eines falsch ausgefüllten Meldebogens blieb dem schnellsten Athleten in der Altersklasse M45 die Goldmedaille verwehrt. Das Missgeschick bei der Anmeldung ist schon vor dem Startschuss aufgefallen und wurde den Verantwortlichen der Wettkampfleitung mitgeteilt. Als dem Pechvogel eine zusätzliche Startnummer für seine Altersklasse ausgehändigt wurde, schien das Problem gelöst. Dass die Siegerehrung aber dennoch ohne den sympathischen Aktiven stattfand, stieß im Münchner Lager auf Unverständnis. Schade, dass das Organisationsbüro über den kleinen Lapsus nicht hinwegsehen konnte und Sonneck „nur“ 33. in der Hauptklasse wurde.

Trotz dieser Entscheidung überwiegt die Freude über die guten Resultate, allen voran das Mannschaftsgold der Männer. Die Stimmung im Team war beim Ausflug nach Burgebrach blendend. Dafür sorgten auch Simon Schwarz (33:44 min), Thomas Windisch (34:20 min) und Florian Schönemann (34:49 min).