BERLIN, BERLIN: 3x Gold, 2x Silber & viele TOP Ergebnisse für die LG SWM

Ein sehr positives Fait kann die LG Stadtwerke München nach dem Ende der deutschen Meisterschaft der Männer und Frauen im traditionsgeladenen Berliner Olympiastadion ziehen. Das beginnt bereits beim sportlichen Aspekt: drei Titel standen zu Buche, zu denen sich noch zwei Vizemeisterschaften und eine schöne Anzahl vorderer Platzierungen gesellten. LG-SWM-Geschäftsführerin Julia Riedl sprach weiterhin von „einer tollen Stimmung“ innerhalb der Münchner Abordnung quer durch sämtliche Disziplinblöcke.

Den ersten LG-SWM-Titel der insgesamt drei Wettkampftage sicherte sich die 4×100-Meterstaffel der Frauen, die vom ersten Meter in Führung lag und mit 44,16 Sekunden einen neuen Bayerischen Rekord aufstellte. Der Bayerische Rekord war stolze 25 Jahre alt und diesen hatte die LAG Mittlere Isar gemeinsam mit den legendären Rockmeier Zwillingen bis dato inne. Das Münchner Quartett in der Aufstellung Viola John, Marina Scherzl, Tina Benzinger und Amelie-Sophie Lederer zählte zwar zum erweiterten Kreis der Siegaspirantinnen, hatte jedoch nicht unbedingt die Favoritenstellung inne. Für die LG-SWM ist es heuer bereits der zweite nationale Frauen-Titel im Staffelbereich: im Winter hatte sich ein Quartett in nahezu identischer Besetzung bereits die Hallenmeisterschaft gesichert. Anstelle der U20-Athletin John war hier Svenja Pfetsch im Einsatz.

Ein weiteres Erfolgserlebnis war hingegen fast schon standesgemäß und gab bei Buchmachern sehr geringe Wettquoten: Christina Hering holte über 800-Meter ihren insgesamt achten Titel unter freiem Himmel. Mit raumgreifenden Schritten machte die großgewachsene zweifache Olympia-Teilnehmerin auf der Zielgeraden alles klar und wehrte dank einer Jahresbestleistung von 2:00,73 Minuten erfolgreich einen allerletzten Angriff von Majte Kolberg (LG Kreis Ahrweiler/2:01,22 Minuten) ab.

Nichts für schwache Nerven war dann am Finaltag der Hochsprung der Männer, in dem sich am Ende LG-SWM-Ass Tobias Potye höhengleich mit Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer Leverkusen) den Sieg teilte. Beide überquerten 2,30 Meter und lieferten damit die EM-Norm ab. Potye, der im Vorfeld dieser Meisterschaft viel Wetterpech bei seinen Auftritten hatte, meisterte von 2,09 bis 2,21 Meter zunächst alle Höhen auf Anhieb und benötigte einzig bei 2,24 Meter einen zweiten Anlauf. 2,27 Meter übersprang Potye dann erneut im ersten Versuch. Und als dann auch noch die persönliche Bestleistung von 2,30 Meter überquert war, kannte der Jubel beim Münchner keine Grenzen. Lange hatte er auf derartige Höhen hintrainiert.

Gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd hat nach dem Ende der Dreisprungkonkurrenz auch Paul Walschburger, da nun feststand, dass er diesen Wettkampf als Vizemeister hinter Max Heß (LAC Chemnitz abgeschlossen hatte. Walschburger, dessen sportlicher Fokus seit letztem Winter eigentlich beim Bobanschieben im Eiskanal liegt, legte im fünften Durchgang einen Hop-Step-Jump auf 15,53 Meter hin.

Erschöpft und ein wenig enttäuscht wirkte im Zielbereich des 1500-Meterfinals hingegen Katarina Trost. Die Münchnerin hatte zwar alles gegeben und fast das ganze Rennen geführt. Doch dann kam der gefürchtete Schlussspurt der Dauerrivalin Hanna Klein (LAV Tübingen), die dank einer Zeit von 4:22,13 Minuten knapp vor Trost (4:22,83 Minuten) lag.

Erfreuliches zu berichten, gab es erneut von den schnellen Münchner Sprinterinnen, die sowohl über 100-Meter als vor allem 200-Meter überzeugten. Marina Scherzl und Tina Benzinger durften sogar jeweils im 200-Finale ihren Startblock aufstellen und belegten dort beide mit Hausrekorden von 23,65- beziehungsweise 23,70 Sekunden die Ränge vier und fünf.

Scherzl, Lederer und Benzinger qualifizierten sich zudem problemlos für die 100-Meter-Vorschlußrunde. Scherzl war hier mit 11,61 Sekunden schnell wie nie zuvor und verfehlte als Neunte das Finale nur um einen Rang. Ärgerlich für sie, dass Tatjana Pinto zum Endlauf nicht angetreten ist und so eine Bahn leer blieb. Amelie Lederer war im Halbfinale 11,67 Sekunden unterwegs, Benzinger brauchte 11,72 Sekunden.

Nach gefühlt unendlicher Verletzungsserie platzte in Berlin nun endlich der Knoten bei Hochspringerin Lavinja Jürgens. 1,84 Meter gingen in die Ergebnisliste ein. Damit war sie höhengleich wie Lea Halmans (SV Go Saar05) und der mehrfachen Titelträgerin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart), die sich nur aufgrund der Mehrversuchsregel vor der LG-SWM-Athletin platzierten.

Zum Saisonbeginn hatten die Verantwortlichen insgeheim auch mit einer Medaille für die Männersprintstaffel spekuliert. Doch dann kamen Verletzungen in Serie und der Staffelpool wurde immer kleiner. Aber Sammuel Werdeckler, Yannick Wolf, Vincente Graiani und Paul Walschburger machten im Olympiastadion das Beste aus der Situation und erkämpften sich in 41,19 Sekunden einen respektablen siebten Rang.

Einen Endkampfplatz, genauer Rang sieben, gab es in der Speerwurfkonkurrenz dann auch für Linus Limmer, der im besten Versuch sein Arbeitsgerät 70,63 Meter durch die Luft jagte.

 

Weitere Platzierungen:

Frauen:

200-Meter: Svenja Pfetsch 24,74 Sekunden, Gesamtrang 13

400-Meter-Hürden: Lisa-Marie Petkov, 59,66 Sekunden, Gesamtrang 11.

Speerwurf: Luisa Treml, 45,57 Meter, Gersamtrang 13

 

Männer:

100-Meter: Yannick Wolf, 10,75 Sekunden, Gesasmtrang 24

200-Meter: Vincente Graiani, 21,69 Sekunden, Gesamtrang 13

400-Meter: Samuel Werdecker, 47,34 Sekunden, Gesamtrang 13

400-Meter: Vincente Graiani, 47,63 Sekunden, Gesamtrang 16

Kugelstoß: Martin Knauer, 17,25 Meter, Gesamtrang 13

Simon Lang, 54,63 Meter, Gesamtrang 14

 

Bilder: Theo Kiefner