Bayerische Meisterschaften im Dantestadion – Ein Heimspiel für die LG Stadtwerke München. Und die Athleten konnten den Heimvorteil nutzen. Insgesamt elf Meistertitel blieben in der Landeshauptstadt – Damit wurde der „Jackpot“ geknackt und die ausgeschütteten 10.000 Euro werden unter den frischgebackenen Meistern verteilt. Das Ziel, die Attraktivität der Meisterschaften für die eigenen Athleten und damit auch für die Zuschauer – die einige Spitzenleistungen zu sehen bekamen – zu steigern, wurde erreicht.
Einen großen Teil zum Knacken des Jackpots steuerte Christina Hering mit zwei Einzelsiegen am Samstag über 400 und 800 Meter bei. Nachdem sie sich am vergangene Wochenende mit einer starken Zeit in Belgien an Platz zwei der deutschen Bestenliste gesetzt hatte, sah sie die Rennen als Durchgangsstation zu den Deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Ulm, wo sie über 800 Meter mindestens ein Platz auf dem Treppchen im Auge hat.
Christian Rasp (10,71s) lief über 100 Meter vor Trainingspartner Tobias Schneider (11,04s) zum Titel. Bisher war Rasp in dieser Saison noch nicht vom Windglück verfolgt, auch in München bremsten ihn wieder 1,3 Meter pro Sekunde Gegenwind. Vielleicht klappt es dann endlich mal in Ulm!
Der Staffelsieg für die LG Stadtwerke München in der Besetzung Rasp/Schneider/Troßmann/Gollnow wurde da fast zur Formsache.
Windtechnisch in eine andere Richtung ging es für David Gollnow. Der 400 Meter-Spezialist hatte bei seinem Sieg in 21,12s vor Tobias Giehl (21,50s) und Benedikt Wiesend (21,65s) etwas zu starken Rückenwind. Doch Gollnow wird das verschmerzen können. Für ihn geht es vor den Deutschen Meisetrschaften noch ein paar Tage ins Trainingslager nach Südtirol, bevor es in Ulm dann um die Staffel-Tickets für die EM in Zürich geht.
Auch über 400 Meter dominierte standesgemäß ein Münchener. Johannes Trefz, bei der Team-EM vor wenigen Wochen noch enttäuscht, weil nicht für einen Staffeleinsatz berücksichtigt, liess mit seiner Siegerzeit von 46,79s der starken Konkurrenz um Vereinskameraden Jonas Plass (46,81s) und Benedikt Wiesend (47,45s) keine Chance.
Im U20-Rennen packte Laurin Walter nach 200 Metern den Hammer aus und lief deutlich zum Sieg in 48,68s. Auch die 200 Meter konnte er wenige Tage vor seine Abreise zur U20-WM in Eugene, wo er mit der 4×400 Meter-Staffel ins Rennen gehen wird, in Bestleistung (21,80s) für sich entscheiden.
Den Hammer packte auch Johannes Bichler aus: Mit 70,39 Metern knackte er die 70er-Grenze im Hammerwurf und sicherte sich so mit PB den Sieg. Auf Rang drei landete Simon Lang mit einer Weite von 66,75 Metern.
Anna Arlt gewann bei den Damen mit ihrer Weite von 48,64 Meter.
Jonas Bonewit, wie Laurin Walter bereits für die U20-WM in Eugene (USA) qualifiziert, siegte im Speerwurf mit nur einem gültigen Versuch auf 69,27 Meter.
Bei den Damen holte sich Martina Riedl den Titel über 200 Meter mit einer Siegerzeit von 24,32s. Über 100 Meter belegte Vereinskameradin Alexandra Burghardt, die nach langer Verletzungspause langsam wieder in Tritt kommt, einen ordentlichen zweiten Platz.
Weitere Medaillen bei den Erwachsenen holte die LG SWM auch im Dreisprung, Kugelstoßen und 5000 Meter Lauf. Im Dreisprung, bei schwierigen Witterungsbedingungen, sprang Patrick Lutzenberger auf Rang 2 und 14,32 Meter. Beim Kugelstoßen legte Christian Schlüter eine schöne Serie hin: Mit 14,01 Meter, 14,01 Meter und 14,02 Meter zeigte Christian ein stabiles Leistungsbild und am Ende einen dritten Platz. Lukas Becht belegte bei den 5000 Metern ebenfalls Rang drei. In 14:49,73 min holte sich Lukas Bronze.
Jetzt geht der Blick nach einem tollen Leichtathletik-Wochenende im Dantestadion schon voraus. Für Jonas Bonewit und Laurin Walter Richtung U20-WM (Wir werden berichten!) und für die meisten anderen in Richtung nationaler Titelkämpfe in Ulm in zwei Wochen.
(Fotos: Kiefner)
Ein Bericht zu den Ergebnissen der U20/U18 folgt.