Es waren durchweg überzeugende Leistungen, die die eingeladenen Nachwuchssportlerinnen und -sportler der LG Stadtwerke München am Wochenende bei der diesjährigen Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim zeigten. Als jeweils beste Deutsche mit erfüllter Normanforderung können sich Selina Dantzler (Kugelstoß) und Lucas Mihota (Hochsprung) berechtigte Hoffnung auf eine Nominierung für die U20-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere (10. – 15. Juli) machen. Zudem hat sich Langsprinter Arne Leppelsack mit neuer persönlicher Bestleistung als viertbester Deutscher für die 4×400-Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) empfohlen.
Es sind durch die Bank gute Nachrichten, die derzeit von der LG-SWM-Kugelstoßerin Selina Dantzler kommen: zunächst ein bestandenes Abitur und nun auch noch eine souveräne Vorstellung bei der WM-Ausscheidung in Mannheim. Die letztjährige U18-Weltmeisterin übertraf beim entscheidenden Wettkampf bereits im ersten Versuch (15,97 Meter) zum wiederholten Male in dieser Saison die vom DLV geforderten 15,50 Meter. Erst im vierten Durchgang konterte die spätere Tagessiegerin, Maddison Lee Wesche aus Neuseeland (17,00 Meter). Doch als beste Deutsche vor der Wattenscheiderin Hanna Meinikmann (15,68 Meter) dürfen sich Dantzler und ihr Trainer Andreas Bücheler bereits konkret mit den WM-Vorbereitungen befassen.
Nach Lage der Dinge wird in Tampere auch ein weiterer LG-SWM-Vertreter das DLV-Trikot tragen: Hochspringer Lucas Mihota überquerte in Mannheim bei seinem Siegessprung zwar „nur“ 2,10-Meter, hatte die vom DLV verlangten 2,16 Meter aber schon Anfang Mai abgeliefert. Nach einer Fußverletzung und damit verbundener wochenlanger Wettkampfpause sowie zeitweise stark eingeschränktem Trainingsumfang zeigt die Formkurve des Schützlings von Sebastian Kneifel nun also wieder nach oben.
400-Meter-Läufer Arne Leppelsack war in Mannheim mit neuer persönlicher Bestzeit von 47,47 Sekunden viertschnellster DLV-Viertelmeiler (Einzelnorm: 47,15 Sekunden) und schielt nun auf einen Platz in der Langstaffel des Verbandes. In Mannheim war er am zweiten Wettkampftag bereits im zweiten DLV-Quartett im Einsatz, das hinter der ersten Garnitur Platz zwei belegt hat.
Wenn in Sachen internationaler Nominierungen ein Pechvogel innerhalb der LG SWM gesucht wird, reiht sich Weitspringer Yannick Wolf in der Kandidatenliste definitiv ganz weit vorne ein. Im Vorjahr durfte der spätere Deutsche U18-Meister trotz erfüllter Norm nicht zur U18-Weltmeisterschaft nach Nairobi fahren – es gab mehr Kandidaten als Startplätze. Und heuer wird es mit einem Start in Finnland voraussichtlich ebenfalls nichts werden, denn mit seiner Saisonbestleistung von 7,53 Metern fehlen zwei (!!) Zentimeter zur geforderten Qualifikationsleistung. Dabei zeigte der Abiturient in Mannheim zum wiederholten Male, dass er abliefert, wenn es darauf ankommt. Mit einer Weite von 7,47 Metern im letzten Durchgang gewann er vor dem Uerdinger Ole Gramann (7,33 Meter).
Eine feine Leistung abgeliefert hat weiterhin Nicolai Trageser. Der Schützling von Coach Jonas Wahler benötigte für die 200-Meter-Strecke 21,50 Sekunden (Norm: 21,20 Sekunden). Damit war er in der Gesamtwertung drittschnellster DLV-Sprinter, hatte jedoch das Pech, im einzigen Zeitauf mit Gegenwind (-0,6 m/s) antreten zu müssen.
Im Rahmenprogramm der Junioren-Gala kamen auch Aktive der Erwachsenenklasse zum Zuge. Über 800 Meter siegte Katharina Trost in starken 2:03,65 Minuten vor Hanna Klein (2:03,79 Minuten, SG Schorndorf) und Trainingspartnerin Christine Gess (2:04,82 Minuten), die im Bereich ihrer persönlichen Bestleistung aus dem Jahr 2013 lief und in dieser Form bei den anstehenden Deutschen Meisterschaften in Nürnberg ganz vorne mitlaufen kann. Nach zuletzt drei Siegen in Serie musste sich hingegen 400-Meter-Ass Johannes Trefz mit 46,63 Sekunden erstmalig in dieser Saison seinem nationalen Widersacher Patrick Schneider aus Fürth (46,43 Sekunden) geschlagen geben. Trefz, Deutscher Meister der Jahre 2016 und 2017, und Vizemeister Schneider werden sich spätestens in Nürnberg erneut duellieren. Den nächsten Versuch, die EM-Norm für Berlin (46,00 Sekunden) zu knacken, unternimmt der Münchner bei einem internationalen Meeting im schweizerischen La Chaux-de-Fonds am Sonntag. Mit von der Partie waren in Mannheim auch die beiden Langhürdler Tobias Giehl und Michael Adolf, die mit 51,43 beziehungsweise 52,16 Sekunden die Ränge zwei und vier belegten. Giehl reist am Wochenende ebenfalls in die Romandie.
Alle Ergebnisse der Junioren-Gala gibt es hier.