Drei Titel, drei zweite und dann noch drei dritte Ränge – das ist die durchaus beeindruckende Bilanz der LG Stadtwerke München nach Abschluss der deutschen Freiluft-Meisterschaft der Männer und Frauen in Kassel. Im Aue-Stadion siegten Yannick Wolf (100-Meter), Tobias Potye (Hochsprung) sowie Katharina Trost (1500-Meter).
Yannick Wolf, der bereits im Vorlauf und im 100-Meter-Halbfinale einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatte, behielt auch im Endlauf die Nerven und siegte in 10,19 Sekunden vor den hoch eingeschätzten Rivalen Julian Wagner (LC Top Team Thüringen/10,21 Sekunden und Robin Ganter (MTG Mannheim/10,29 Sekunden).
Wolf: „Der Titel bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich bin nicht mit dem Ziel hingefahren, Deutscher Meister zu werden. Ich wollte eine schnelle Zeit abliefern. Ich freue mich nun auf die Staffel bei der WM. Mein Ziel ist, dort auch laufen zu dürfen. Wir verstehen uns alle gut und haben schon bei der Team-EM gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind.“
Nach Wolf legte am ersten Wettkampftag dann Hochspringer Potye nach. Der lieferte eine makellose Serie ab, übersprang bis einschließlich 2,27 Meter alle Höhen auf Anhieb. Erst die 2,31 Meter waren leider indes (noch) zu hoch. Die Konkurrenz lag weit zurück, Falk Wendrich (LAZ Soest) wurde mit 2,178 Metern Vizemeister. „Der Sieg war in der Hitze schon anstrengend. Es hat sich gezogen und ich musste die Spannung lange hoch halten. Insgesamt ist das die richtige Tendenz. Die 2,31 Meter wären eine schöne Belohnung gewesen. Für die WM habe ich mir vorgenommen, eine neue Bestleistung zu springen.“
Am zweiten Finaltag sicherte sich Katharina Trost über 1500-Meter dann in 4:09,05 Minuten den dritten LGSWM-Titel dieser Meisterschaft vor ihrer Dauerrivalin Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen). „Ich freue mich echt wahnsinnig. Als Hanna 400 Meter vor Schluss raus ist, dachte ich, sie macht es so wie letztes Jahr. Ich habe dann beschlossen, locker zu bleiben, entspannt mitzugehen, alles in die Zielgerade zu legen und zu hoffen, dass es klappt, bilanzierte Trost, die vor wenigen Wochen die letzten Prüfungen im Rahmen ihres Grundschul-Lehramtsstudiums abgelegt hat.
Drei Mal gab es für LGSWM-Formation Silber: Das erste ging aufs Konto von Christina Hering, die über 800-Meter liebend gerne zum achten Mal in Serie deutsche Meisterin geworden wäre. Doch sie hatte die Rechnung ohne die Außenseiterin Alina Amann (TuS Essingen) gemacht, die auf den letzten Metern außen vorbeizog und mit vier Hundertstel Sekunden Vorsprung gewann. Maitje Kolberg (LG Kreis Ahrweiler), die Hering als Hauptkonkurrentin ansah, wurde in 2:01,52 Minuten Dritte. „Natürlich wollte ich heute gewinnen. Ich bin stolz darauf, dass ich mir das Rennen genau so vorgestellt habe, wie es gelaufen ist – bis auf die letzten 50 Meter, wo ich plötzlich auf der rechten Seite einen Rempler hatte, der mich glaub ich den Sieg gekostet hat.“
In der Hochsprung-Konkurrenz der Frauen wurden gleich drei Athletinnen zur Vizemeisterin gekürt – darunter waren in Lavinja Jürgens und Laura Gröll auch zwei junge Damen aus dem LGSWM-Lager, die alle 1,81 Meter überquerten und auch bei den Höhen davor identische Bilanzen stehen hatten.
Bronzemedaillen überreicht bekamen 800-Meterläufer Emil Meggle (1:1:47,98 Minuten, zugleich Hausrekord), 200-Meterläuferin Denise Uphoff (23,40 Sekunden, ebenfalls persönliche Bestleistung) sowie die 4×100-Meter-Staffel der Frauen. Hier benötigten Marina Scherzl, Amelie Lederer, Denise Uphoff und Hannah Fleischmann für die Bahnumrundung 44,44 Sekunden.
Jonas Hügen verfehlte über 200-Meter mit 20,83 Sekunden als Vierter nur knapp den Sprung aufs Podest. Joshua Hartmann (ASV Köln) stellte in diesem Lauf mit 20,02 Sekunden einen deutschen Rekord auf.
Pech hatte die als Mitfavorit eingeschätzte erste 4×100-Meter-Staffel der Männer, die wegen eines Fehlstarts disqualifiziert wurde.
Weitere LGSWM-Platzierungen:
Valerie Koppler, 1500-Meter, 4:21,13 Minuten, 7. Platz
Tim Wermuth, Moritz von Kuk, Alessandro Rastelli, Advait Nair, 4×100-Meter-Staffel, 40,92 Sekunden, 8. Platz
Denise Uphoff, 100-Meter, 11,55 Sekunden, 8. Platz
Luisa Tremel, Speerwurf, 49,79 Sekunden, 9. Platz
Elisabeth Hafenrichter, Speerwurf, 46,80 Meter, 11. Platz
Irina Gorr, 400-Meter, 54,63 Sekunden, 16. Platz
Theresa Ortenreiter, 5000-Meter, 17:06,61 Minuten, 19. Platz
Denise Uphoff (11,47 Sekunden) und Amelie Lederer (11,60 Sekunden) sind jeweils im 100-Meter-Halbfinale ausgeschieden.
Foto: Theo Kiefner