Katharina Trost beendet ihre Leistungssport-Karriere

Das Mittelstrecken-As der LGSWM, Katharina Trost, hat alle Spekulationen beendet und offiziell verkündet, dass ihre leistungssportliche Karriere zu Ende ist. „Die Entscheidung wurde eigentlich schon letztes Jahr getroffen, dass 2023 meine letzte Saison sein wird“, sagte die 28-Jährige, die nach erfolgreichem Abschluss ihres Grundschullehramtsstudiums nun ihrer beruflichen Laufbahn Priorität einräumen möchte. Neben ihrem Vollzeitjob an einer Grundschule in Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck) hat sie zuletzt noch 20 Stunden pro Woche in den Sport investiert. „Meine Batterien waren manchmal nur noch zu 20 Prozent aufgeladen“, bemerkte Trost, betonte aber gleichzeitig, dass sie es immer so gemacht hat, wie sie es gemacht hat.

Kurzzeitig überlegte sie sogar, noch eine weitere Saison anzuhängen. Dieser Gedanke kam im Sommer auf, als sie auf ihrer Spezialstrecke, den 1500 Metern, in Chorzow, Polen, so schnell lief wie nie zuvor in ihrer Karriere. Mit einer Zeit von 4:02,32 Minuten erfüllte Trost die Olympianorm für die Spiele in Paris im kommenden Jahr. Dies war der Höhepunkt einer Saison mit Höhen und Tiefen. Trost hatte sich auf ihre Teilnahme an der WM in Budapest gefreut, aber leider konnte keine deutsche Teilnehmerin über 1500 Meter antreten, da bei der 1,65 Meter großen Münchnerin kurz vor der Eröffnungsfeier Windpocken diagnostiziert wurden. „Das ist eigentlich schade, da meine Karriere so keinen richtigen Abschluss hatte“, resümierte Trost, die 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei war. Obwohl sie gerne daran zurückdenkt, löst es aufgrund der Corona-bedingten Abwesenheit der Zuschauer keine großen Emotionen aus.

Trost gerät jedoch ins Schwärmen, wenn sie von der Europameisterschaft 2022 im Münchner Olympiastadion erzählt – nicht nur wegen ihres 1500-Meter-Endlaufs und dem zehnten Platz. „Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Es waren Heimspiele, und alle Freunde und die gesamte Familie waren live vor Ort.“

Trost plant auch nach dem Ende ihrer Karriere nicht, die Leichtathletik aufzugeben. Sie hat bereits angekündigt, weiterhin „zwei bis drei Mal“ pro Woche in ihrer vertrauten Trainingsgruppe mitzumachen. Einen Trainerjob kann sie sich derzeit jedoch nicht vorstellen: „Ich habe bereits den ganzen Tag mit Kindern zu tun“, sagte sie lachend.