Zwei Titelgewinne, ein zweiter Platz und zwei dritte Ränge sind die überaus erfreuliche Ausbeute der LG Stadtwerke München bei den am Wochenende ausgetragenen Deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar. Die beiden Meistertitel sicherten sich Mareen Kalis über 800 Meter sowie Dreispringer Paul Walschburger.
Mareen Kalis wurde ihrer Favoritenrolle auf den zwei Stadionrunden voll und ganz gerecht. Am späten Freitagabend bestritt die Münchnerin noch ein international stark besetztes Rennen in Dessau bevor, sie sich gerade mal 16 Stunden später mit einem souveränen Vorlaufsieg in 2:10,73 Minuten für das Finale am Sonntagmittag qualifizierte. Im Finale legte die 22-Jährige dann noch eine Schippe drauf. In der zweiten Rennhälfte verschärfte die Münchnerin das Tempo derart, dass ihr das Feld nicht folgen konnte (Video). Mit 2:07,89 Minuten und einer Sekunde Vorsprung auf Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler/2:08,88 Minuten) gewann sie bereits ihren zweiten Junioren-Titel nach 2017. Die von Andreas Knauer und Jonas Zimmermann betreute Athletin wird in der kommenden Woche nochmal alles daran setzen, die Normanforderung für die U23-Europameisterschaften im schwedischen Gävle im Juli noch zu erfüllen (Interview).
Titel Nummer zwei ging ebenfalls nicht völlig überraschend an Dreispringer Paul Walschburger. Er reiste mit der besten Vorleistung des neunköpfigen Starterfelds an und übernahm in Durchgang zwei mit 15,16 Metern früh die Führung. Und obwohl diese Weite an diesem Sonntagnachmittag bereits für den Titel genügt hätte, setzte der 21-Jährige im letzten Versuch noch einen drauf: Mit einem Hop-Step-Jump auf 15,96 Meter hakte er die Norm für die U23-EM ab, die exakt seiner bisherigen persönlichen Bestleistung von 15,95 Meter entsprach (Video). Für den Schützling von Richard Kick war ebenso bemerkenswert, dass er sich von den ständig wechselnden Windverhältnissen während des Wettkampfs nicht beeindrucken ließ und sechs gültige Versuche in die Grube brachte. Die Silbermedaille ging an den Leverkusener Christoph Garritsen mit 15,06 Metern.
Nach seinem Titelgewinn im Vorjahr darf sich Hochspringer Lucas Mihota auch in diesem Jahr eine Junioren-Medaille umhängen lassen, diesmal mit silbernem Glanz. Der 20-Jährige blieb bis zu einer Höhe von 2,08 Metern fehlerfrei und musste am Samstagnachmittag einzig Jonas Wagner (Dresdner SC) den Vortritt lassen, für den 2,16 Meter in die Wertung eingingen. Mihota blieb zehn Zentimeter unterhalb seiner bisherigen Saisonbestleistung und war am Ende höhengleich mit Chima Ihenetu (SC Neubrandenburg), der sich allerdings mehr Fehlversuche erlaubte.
Eine bärenstarke Vorstellung bot Martin Knauer im Kugelstoßen. Im letzten Durchgang katapultierte der Münchner seine Kugel auf 18,24 Meter und schob sich damit in letzter Minute von Platz sechs auf den Bronzerang. Erst ein einziges Mal gelang Knauer, der enorme Wettkampfhärte bewiesen hat, eine um sechs Zentimeter größere Weite. Am zweiten Meisterschaftstag erreichte der 21-Jährige im Diskuswurf als Achtplatzierter (49,43 Meter) noch ein zweites DM-Finale.
Einen starken Wettkampf lieferte auch U20-Weitspringer Yannick Wolf ab. Dabei ließ er sich keineswegs anmerken, dass er im letzten Winter zwei schwere Schulterverletzungen auskurierte. Mit einem Sprung auf 7,29 Meter kletterte er früh auf den Bronzerang, den er im letzten Versuch trotz leichten Gegenwinds mit einer Steigerung auf 7,41 Meter vollends absicherte. Eine Weite, die sicher zu den persönlichen Top5 des Münchners zählen sollte. Wolfs Trainingspartner David Faltenbacher belegte bei seiner letzten U23-DM mit 7,09 Metern Rang fünf.
Knapp an einem Podestplatz vorbeigeschrammt ist die 3×1000-Meter-Juniorenstaffel der LG Stadtwerke München. Sebastian Gleissl, Cornelius Rüth und Vincent Schwenk brachten den Staffelstab nach 7:37,19 Minuten über die Ziellinie. Lediglich 25 Hundertstelsekunden schneller war die LG Olympia Dortmund, die Bronze gewann (7:36,94 Minuten). Den Titel sicherte sich die LG Region Karlsruhe (7:30,19 Minuten) vor dem SSC Hanau-Rodenbach (7:30.58 Minuten).
In der Stabhochsprung-Entscheidung der Juniorinnen wurde Julia Zintl, die heuer erst in die U20-Altersklasse aufgerückt ist, mit überquerten 3,60 Metern Neunte. Vincent Schwenk über 800 Meter (1:53,42 Minuten) sowie Florian Partenfelder über 110-Meter-Hürden (16,22 Sekunden) traten zudem noch in Vorläufen an.
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