Fabian Olbert mit starkem Auftritt bei U18-Gala in Schweinfurt

Fabian Olbert (l.) von der LG Stadtwerke München
Über 100 Meter steigert sich Fabian Olbert (l.) im Duell mit Malte Stangenberg (LC Jena, Mitte) trotz Gegenwinds auf 10,69 Sekunden, Foto: Theo Kiefner

Bei der internationalen U18-Gala in Schweinfurt am Samstag präsentierte sich der Nachwuchs der LG Stadtwerke München wieder einmal von seiner besten Seite. Neben etlichen neuen persönlichen Bestleistungen gelang es Cassandra Bailey (Kugelstoß), Julia Zintl (Stabhochsprung) und Fabian Olbert (100m) im vorgegebenen Nominierungszeitraum, die vom Deutschen Leichtathletik-Verband geforderte Qualifikationsleistung für die U18-Europameisterschaften im ungarischen Györ (5.-8. Juli) abzuhaken. Da die EM-Startplätze in diesem Jahr jedoch vorrangig an die beiden in Schweinfurt Erstplatzierten jeder Disziplin mit erfüllter Norm vergeben werden, darf sich nach dem Wochenende einzig Fabian Olbert Hoffnung auf eine Nominierung für den DLV-Kader machen.

Mit einer Zeit von 10,71 Sekunden hatte Olbert in der Vorwoche in München erstmals die 100-Meter-Norm des DLV (10,75 Sekunden) erfüllt. In Schweinfurt qualifizierte er sich als Vorlaufsieger (10,76 Sekunden) souverän für das Finale, war dort trotz Gegenwinds von 0,4 Metern pro Sekunde mit einer Zeit von 10,69 Sekunden so schnell wie nie zuvor und wurde Zweiter. Dabei musste der Schützling von Trainer Michael Ehrenreich im Finale sogar einer Doppelbelastung Tribut zollen. Der 17-Jährige hatte nämlich bereits zwei 110-Meter-Hürden-Rennen sowie den 100-Meter-Vorlauf in den Beinen. „Trotz eines Megastarts wurde Fabian auf den letzten Metern noch von Malte Stangenberg überholt“, erklärt Ehrenreich. Die Ausgangsposition des Münchners für die bevorstehende Nominierung sollte sich dadurch jedoch keineswegs verschlechtern. Über die Hürden wurde der Ehrenreich-Schützling Finalsechster (14,20 Sekunden/Vorlauf: 14,01 Sekunden/Finale).

LG-SWM-Vertreter mit enttäuschten Gesichtern traf man an der Kugelstoßanlage des Willy-Sachs-Stadions. Cassandra Bailey, die mit der national zweitbesten Vorleistung (16,07 Meter) nach Schweinfurt gereist war, verfehlte mit 15,54 Metern das Györ-Ticket aufgrund eines fehlenden Zentimeters. Der beste Versuch von Josefine Klisch aus Hannover war um eben diese Winzigkeit besser. Bailey wurde Gesamtdritte, gewonnen hat unangefochten die Wattenscheiderin Sina Prüfer (16,13 Meter).

Obwohl auch sie nicht nach Györ reisen darf, wird Stabhochspringerin Julia Zintl ihren Auftritt in Schweinfurt in bester Erinnerung behalten. Übersprungene 3,80 Meter bedeuteten auf den ersten Blick zwar „nur“ Gesamtrang vier, doch das war gleichbedeutend mit einer Verbesserung ihres Hausrekords um zehn Zentimeter sowie erfüllter EM-Norm. Trainervater Bernhard Zintl freute sich, dass seine Tochter die erstmalig in Brixen verwendeten längeren Sprungstäbe immer sicherer beherrscht. Nach neunmonatiger Verletzungspause geht es nun in den nächsten Wochen darum, läuferische Defizite auszugleichen.

Vincente Graiani von der LG Stadtwerke München
Graiani absolviert die Stadionrunde erstmals unter 50 Sekunden, Foto: Kiefner

Im wahrsten Sinne des Wortes gut gelaufen ist die Gala weiterhin auch für 400-Meter-Läufer Vincente Graiani, der als Viertplatzierter mit 49,75 Sekunden erstmalig in seiner Karriere die 50-Sekunden-Schallmauer unterbot. Florian Knerlein vermeldete über 100 Meter mit 10,78 Sekunden ebenfalls persönliche Bestzeit und wurde über 200 Meter in flotten 21,88 Sekunden gestoppt. Dominik Idzan belegte im Kugelstoßen mit 17,14 Metern Rang vier und bleibt als 15-Jähriger mit im Vorfeld gestoßenen 18,57 Metern weiter Jahresbester der U18. Für Diskuswerfer Alexander Schaller bedeuten 51,05 Meter Gesamtplatz fünf im Klassement.

Alle Ergebnisse der diesjährigen U18-Gala gibt es hier.