Am kommenden Wochenende finden in der Bundeshauptstadt die 119. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften statt. Eingebettet sind die diesjährigen Titelkämpfe in das neue Veranstaltungsformat „Die Finals – Berlin 2019“. Mit zehn Sportarten, die zeitgleich ihre Deutschen Meisterschaften austragen, ist es das größte Sportereignis der Sportmetropole in diesem Jahr. Die Wettbewerbe der Leichtathletik kommen im Olympiastadion zur Austragung, das im Vorjahr noch die Europameisterschaften beherbergte. Die LG Stadtwerke München ist mit 14 Aktiven in den Einzelwettbewerben sowie mit zwei Staffeln auf der blauen Bahn vertreten. ARD und ZDF senden live aus Berlin.
Es spricht einiges dafür, dass zwei Münchnerinnen in diesem Jahr das 800-Meter-Finale unter sich ausmachen. Gemeint ist die vierfache Deutsche Meisterin Christina Hering, die sich bereits bei der Hallen-DM im Februar ein Duell auf Augenhöhe mit Trainingspartnerin Katharina Trost lieferte. Trost gewann den Hallentitel in einer Tausendstelentscheidung und führt derzeit auch die deutsche Jahresbestenliste mit einer Zeit von 2:00,74 Sekunden an. Winzige 15 Hundertstelsekunden dahinter folgt Hering, die vom Gewinn der Silbermedaille bei der Universiade im Juli beflügelt ist. Beide Münchnerinnen verbindet neben einer Freundschaft zusätzlich die Jagd nach der WM-Norm von 2:00,60 Minuten, die im Olympiastadion durchaus neu eröffnet werden könnte. Keineswegs außer Acht zu lassen ist Mareen Kalis, die dritte Münchnerin im Wettbewerb. Die amtierende Deutsche Juniorenmeisterin ist bereits in den beiden Vorjahren auf den Bronzerang gelaufen. Das ist ihr als Fünfte der Meldeliste auch heuer durchaus wieder zuzutrauen.
Aber auch in anderen Disziplinen hat die LG SWM Medaillenchancen. In der Hammerwurf-Konkurrenz wollen Titelverteidiger Johannes Bichler und Simon Lang den Jahresbesten Tristan Schwandke (TV Hindelang) ärgern. Zu rechnen ist hier auch mit Alexej Mikhailov (Hannover 96), der allerdings seit März keine Wettkämpfe mehr bestritten hat. Zumindest nicht ausgeschlossen ist, dass eventuell sogar ein bayerisches Trio das Siegerpodest besteigt.
Bis zur letzten Minute fraglich bleibt der Start von Dreispringer Paul Walschburger. Der Deutsche Juniorenmeister und zweite der DLV-Bestenliste ist am Montag auf dem Absprungbalken umgeknickt und hat sich dabei das Außenband des linken Fußes angerissen. Unter der Regie von LG-SWM-Physiotherapeuting Daniela Schmid läuft seitdem rund um die Uhr die Reha. Die Entscheidung fällt erst am Sonntag nach einem ersten Belastungstest.
Auf ein Resultat unter den besten Acht dürfen auch 400-Meter-Hürden-Läuferin Lisa Petkov sowie im Speerwurf die U20-EM-Achte Elisabeth Hafenrichter sowie Jonas Bonewit. Um vordere Platzierungen kämpfen weiterhin Hochspringerin Laura Gröll und Diskuswerfer Lukas Koller, wofür beide neue Saisonbestwerte auflegen müssten.
Nach dem Erreichen eines deutschen Jugendrekordes in der Vorwoche in Ulm will die 4×100-Meter-Staffel mit Yannick Wolf, Fabian Olbert, Florian Knerlein und Vincente Graiani in identischer Besetzung in der Männerkonkurrenz an den Start gehen und sich von der Atmosphäre im Olympiastadion tragen lassen. Olbert (100 Meter) und Graiani (400 Meter) haben zudem die Voraussetzungen für Einzelstarts erfüllt.
Im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften steht bereits fest, dass Paulina Huber (100-Meter-Hürden) und Lucas Mihota (Hochsprung) verletzungsbedingt nicht an den Start gehen werden. Ein großes Fragezeichen steht auch hinter U20-Kurzsprinterin Tina Benzinger, die sich dank enormer Leistungssteigerung in diesem Sommer für die 200-Meter-Konkurrenz qualifiziert hat und zudem wichtige Leistungsträgerin der 4×100-Meter-Frauenstaffel ist. Sie hatte sich im 100-Meter-Vorlauf der Deutschen Jugendmeisterschaften in der Vorwoche einen Muskelfaserriss zugezogen und bangt nun bis zur letzten Minute um ihre Starts. Für die Frauenstaffel sind zusätzlich die Nachwuchssprinterinnen Louise Wieland, Viola John und Sia Pietsch in die Hauptstadt gereist. Das junge Münchner Quartett hat durchaus Ambitionen, an die Top10-Platzierungen heranzulaufen.
Von den Finals in Berlin wird es eine umfangreiche Berichterstattung geben. ARD und ZDF senden Livestreams auf ihren Onlineplattformen. Darüber hinaus laufen weite Teile der beiden Abendsessions im Olympiastadion live im TV. Weitere Informationen erhalten Sie hier.