Auch in den Jahrgängen 1997 und 1998 – also der Altersstufe U20 – hatte die LG Stadtwerke in Mönchengladbach einige Trumpfasse im Ärmel. Paulina Huber (Foto) und Mareen Kalis sicherten sich die Titel über 100-Meter-Hürden und 800 Meter.
„Ich wollte gewinnen. Es war schließlich mein letztes Jugendjahr“, sagte Mareen Kalis ins Mikrophon von Leichtathletik-TV. Ihre Stimme klang locker und entspannt, dabei hatte sie kurz zuvor noch ihren 800-Meter-Finallauf absolviert und diesen mit einer Zeit 2:07,96 Minuten auch souverän dominiert. Auf den ersten 400 Metern reihte sie sich in Lauerstellung auf Rang zwei ein, dann brachte eine kurze, aber kraftvolle Tempoverschärfung die Vorentscheidung zugunsten der Münchnerin. Die Medizinstudentin berichtete weiterhin, sie habe sich in diesem Rennen nicht unnötig verausgaben wollen, weil ja knapp zwei Stunden später noch das Staffelrennen über die gleiche Distanz auf dem Programm stehen würde. Angesprochen, ob es eine Extra-Motivation sei, einer gemeinsamen Trainingsgruppe mit der Olympia-Starterin Christina Hering anzugehören, sagte Kalis, die im Vorjahr aus Paderborn an die Isar wechselte: „Ich fühle mich in München richtig wohl und es war die richtige Entscheidung, sich der LG Stadtwerke anzuschließen.“
Mit der zweitbesten Vorleistung über 100-Meter-Hürden war Paulina Huber zu dieser Deutschen Meisterschaft angereist. Die junge Athletin von Trainer Balthasar Bischlager wollte „mindestens eine Medaille“ holen, träumte insgeheim aber sogar vom Titel. Und es sollte wie erwartet im Endlauf zum großen Zweikampf mit Dauerrivalin Anne Weigold aus Mittweida kommen – beide gewannen sowohl ihre Vorläufe als auch die Halbfinals. Im Finale konnte Huber nach einem durchwachsenen Start am Ende mehr zulegen und siegte in 13,89 Sekunden gegenüber 13,96 Sekunden Weigolds. „Es ist total praktisch: Am Start ist sie stärker, am Ende komme ich, da können wir uns gegenseitig pushen.“ Und das wird sicherlich nicht das letzte Duell dieser beiden gewesen sein. Beide könnten im nächsten Jahr erneut bei der Jugend-DM aufeinandertreffen.
Im 5000-Meter-Lauf war ein junger LG-Stadtwerke-Vertreter am Start, den eigentlich bis dato nur Insider der Münchner Laufszene kannten. Gabriel Allgayer ist eigentlich Triathlet und besitzt erst seit dieser Saison einen LG-Startpass. Der 18-Jährige hat auch bislang nur vereinzelte Wettkämpfe bestritten. Doch dass er eines der größten Langstreckentalente der Republik ist, unterstrich in Mönchengladbach Rang sechs in beachtlichen 14:56,91 Minuten – er war damit schnellster des Jahrgangs 1998 und verfehlte Platz vier um gerade mal 1,5 Sekunden.
Auch Martin Knauer durfte eine Finalteilnahme-Urkunde mit nach Hause nehmen. Der Süddeutsche Hallenmeister des Vorjahres belegte Rang acht im Kugelstoßen (16,74 Meter).
Eine Übersicht zu den Ergebnissen des DM-Wochenendes in Mönchengladbach gibt es hier.
Fotos Beitrag: Theo Kiefner
Bilder zur Deutschen U20-Meisterschaft 2016 (Fotos von Claus Habermann):