Ganz prima aus der Affäre gezogen haben sich Tina Benzinger und Vincente Graiani bei der U23-Europameisterschaft im finnischen Espoo. Die beiden LGSWM-Aktiven standen in DLV-Staffeln, die jeweils Endläufe erreicht haben.
Benzinger schrammte als Mitglied der weiblichen 4×100-Meter-Staffel als Vierte sogar nur knapp an einer Medaille vorbei. Zusammen mit ihren Mitstreiterinnen Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar), Tabea Prepens (TV Cloppenburg) und Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund) überzeugte das DLV-Quartett bereits im Vorlauf: 43,74 Sekunden bedeuteten hier Platz zwei hinter Großbritanniens Staffel, wobei deren Schlussläuferin Aleeya Sibbons erst auf den letzten Metern an ihrer deutschen Widersacherin Benzinger vorbeiziehen konnte. Im Finale lief fürs DLV-Quartett zunächst alles optimal,:bis zum letzten Wechsel lag Deutschland vorne. Dann aber misslang die Staffelübergabe zwischen Kaden und Benzinger, so dass hier entscheidende Meter abgegeben wurden. „Ich habe Tinas Arm nicht direkt getroffen“, erklärte Kaden später. Benzinger gab auf ihrem Teilstück zwar noch mal alles „(Es war kein lausiger Lauf“), doch am Ende reichte es lediglich zum undankbaren vierten Rang mit einer Zeit von 43,61 Sekunden. Zwei Hundertstel Sekunden trennten die vier deutschen Damen letztendlich vom Bronzerang, den sich die Schweiz hinter Großbritannien (43,04 Sekunden) und Frankreich (43,39 Sekunden) sicherte.
Im Leppävara-Stadion gab es für Vincente Graiani in der männlichen 4×400-Meter-Staffel ebenfalls zwei Einsätze. In ihrem Vorlauf gelang Tyrel Prenz (SC Potsdam), Graiani auf Position zwei, Rocco Martin (SG Motor Gohlis Nord) und Lukas Krappe (SCC Berlin) mit 3:06,24 Minuten als drittplatziertes Team der direkte Finaleinzug hinter der Schweiz (3:05,08 Minuten) und Großbritannien (3:06,21 Minuten). Graiani übernahm und übergab das Staffelholz jeweils als Zweitplatzierter, lief also ein konstantes Rennen Wichtig war, die Türkei (3:06,27 Minuten) auf Rang vier zu verweisen, wenngleich – wie sich später herausstellte, auch diese Leistung für einen Finalplatz ausreichte.
Im Endlauf wurde dann Martin durch Malte Stangenberg (LC Jena) ersetzt. Graiani hatte wiederum Position zwei inne, machte sich als Sechster auf seine Runde und verteidigte diese Position. In der Endabrechnung wurde Deutschland Siebter mit einer Zeit von 3:07,50 Minuten. Europameister wurde Italien (3:02,49 Minuten) vor der Türkei (3:03,04 Minuten) und Großbritannien (3:0312 Minuten).
Ganz kräftig die Daumen gedrückt haben auf der Tribüne Svenja Pfetsch und Viola John. Die beiden LGSWM-Athletinnen standen jeweils im, 4×100-Meter-Staffelpool, wurden aber nicht eingesetzt. Dennoch ist es erfreulich, dass gleich vier Münchner Aktive für diese internationalen Titelkämpfe nominiert waren.
Foto: Faliero Graiani