Trainingslagerbericht II Sebastian Hallmann

janfvsthedustWieder eine Woche rum und die strengsten Eltern der Welt waren sehr zufrieden mit der Gruppe „junger“ hyperaktiver Läufer. Neben einem Ausflug in die Stadt um die Rückflugtickets zu buchen, Geld zu tauschen und ein wenig einzukaufen, was in KSST (Kenyanstandartspecialtime) mal einen ganzen Nachmittag verschlingt, dürfen sie am Sonntag in ein nettes Hotel in Iten (nächster, etwas höher gelegener Ort (2400 N.N.)) ziehen. Dort können sie ihrem Bewegungsdrang auf etwas profilierten Strecken endgültig den Rest geben.

Gemischtwarenladen - ohne WorteWieder eine Woche rum und die strengsten Eltern der Welt waren sehr zufrieden mit der Gruppe „junger“ hyperaktiver Läufer. Neben einem Ausflug in die Stadt um die Rückflugtickets zu buchen, Geld zu tauschen und ein wenig einzukaufen, was in KSST (Kenyanstandartspecialtime) mal einen ganzen Nachmittag verschlingt, dürfen sie am Sonntag in ein nettes Hotel in Iten (nächster, etwas höher gelegener Ort (2400 N.N.)) ziehen. Dort können sie ihrem Bewegungsdrang auf etwas profilierten Strecken endgültig den Rest geben.

Während des kurzen Aufenthalts in der Stadt wurde deutlich wie hier in Kenia öffentlicher Nahverkehr und Nahrungsmitteltransport Hand in Hand gehen. Auf einem voll Besetzten Kleinbus waren ca. 30 lebende Hühner auf das Dach geschnallt und festgezurrt. Leider war niemand in der Lage auf die Schnelle ein Bild zu schießen.

Zudem gab es wohl so was wie eine „speakers corner“. Was London kann, kann Eldoret schon Lange. Metropole halt.

Nur die Taxis hier haben eine extreme Qualitätsstreuung. Auf dem Weg nach Hause ins Camp durften Martin B. und Sebastian H. die Dienste eines Taxis in Anspruch nehmen, dass am Rande der Belastbarkeit stand. Würde man das Taxi in seine Einzelteile zerlegen, kein Einziges bekäme eine TÜV-Zulassung. Aber in der Summe hatte das Ganze die Qualität einer Postkutsche und beförderte die Beiden fast schadlos nach Hause. Die obligatorische Staublunge war bei defekten Fensterhebern und runtergelassenen Scheiben aber auch nicht zu verhindern.

Dienstag wurden Falk C., Jan F., Martin B., Samuel D., Torsten M. und Sebastian H. Zeugen eines interessanten Trainingsprogramms der Trainingsgruppe, die hier unter der Anleitung von Coach Simba und Coach Nbure trainiert. Auf einer 1,6km Runde (Meile) durften die Athleten jeweils eine Runde, einen an einem Seil befestigten Autoreifen hinter sich her ziehen. Tatsächlich über eine ziemlich struppige Wiese mit allerlei Hindernissen. Danach wurde eine Runde „normal“ gelaufen und zwischendurch noch Seil gesprungen. Das Ganze drei mal.

O-Ton Steve (England): „The first two were ok, but than they gave me a heavier tyre. That killed me”. Von den abschließenden 3x600m mit 45 Sekunden Trabpause schaffte Steve noch einen Lauf ganz und den zweiten bis zur Hälfte. Das war es dann für ihn.

Sebastian H. testete aufopferungsvoll das Reifenziehen aber mehr als 200m waren nicht drin.

Eine nette Geschichte so neben dem Haupterzählungsstrang. Hier im Camp liegen im Aufenthalts- bzw. Nahrungsmittelaufnahmebereich verschiedene Zeitschriften und Bücher aus. Zum Beispiel ein Bildband über Bitterfeld, den wohl ein Besucher hier gelassen hat. Unter all den Zeitschriften befindet sich auch ein Exemplar der Zeitschrift „Lauf Zeit“. Irgendwo in der Staubwolke versteckt sich ein KleinbusEs bestehen keine sicheren Quellen darüber ob es dieses Medium noch auf dem Markt zu erwerben gibt. Die Ausgabe vom Januar 2001 ist also ziemlich genau 10 Jahre alt und beinhaltet einen Artikel über die neue aufstrebende Läufergeneration. Das den Artikel einleitende Foto Zeigt die Spitzengruppe der Deutschen Crossmeisterschaften Männer Langstrecke 2000 in Wetter, vorne mit dabei Sebastian H. und verdeckt Martin B.. So als kleine Information für die jüngeren Leser, Sebastian H. hat das Rennen gewonnen und wurde das erste Mal Deutscher Meister bei den Erwachsenen. Martin B. belegte Platz vier und Jan F. (ohne Foto) gewann an diesem Tag die Mittelstrecke. Die namentlich genannten bewohnen 10 Jahre später zusammen ein Zimmer in Kenia.Standart Altbausiedlung Der Name des Artikels lautete „Aufbruch zu neuen Ufern“. Kaum zu glauben, hier in Kenia auf einen Bericht zu stoßen, der so alt ist und teilweise über einen selbst handelt. Auf jeden Fall ist es ein netter Zufall. Vielleicht ist es ja sogar mehr als ein Zufall ;-).

Die Gruppe hat Chaminda (his Royal Highness – King and Queen of Sri Lanka) zu ihrem König ausgerufen. Zumindest die Sitzordnung beim Essen und das Prozedere bei Hofe geben darüber Auskunft. Chaminda ist ein guter König, der sich um sein Volk sorgt und seine Beziehungen zur Küche zum Wohle seiner Untertanen nutzt. Außerdem hat er die Reife(n)prüfung (siehe oben) bestanden, was ihn zwangsläufig zum König gemacht hat.

Das Essen ist immer noch das Selbe. Und nach dem Training gibt’s braune Brause in der Sonne. Leider sind die Schirmchen ausgegangen.

Fotoerklärungen:

Gemischtwarenladen – Ohne Worte

Jan F. vs. The Dust – Irgendwo in der Staubwolke versteckt sich ein Kleinbus.

Altbau – Normale Wohnverhältnisse in Kenia auf dem Land. Interessant ist der Stil -Mix von Lehmhütte, Glasfenstern und Plastikgartenstühlen.

Kenianische WaschmaschineWaschmaschine – So wird hier bei uns im Garten die Wäsche gewaschen. Wahrscheinlich auch in anderen Gärten der Umgebung. Es ist beeindruckend wie sauber die Kleidung dabei wird trotz des ganzen Staubs und der roten Erde.