Tobias Potye wird Vize-Europameister

LG-SWM-Hochspringer Tobias Potye hat bei der Europameisterschaft im Münchner Olympiastadion den bislang größten Erfolg seiner Karriere erzielt. Der 27-jährige sicherte sich nach einer Galavorstellung mit übersprungenen 2,27 Metern die Silbermedaille hinter Olympiasieger Gianmarco Tamberi, der als einziger im 13-köpfigen Feld die 2,30 Meter meisterte.  Bronze ging an den Ukrainer Andriy Protensko, der höhengleich mit Potye war, aber zwei Felversuche hatte.

Unter lautem Beifall des Publikum überquerte  der Münchner sowohl die 2,18 Meter, die 2,23 Meter und auch die 2,27 Meter jeweils im ersten Anlauf.

Potye bewies Nervenstärke und behielt auch die Ruhe, als der Wettkampf aufgrund eines Gewitters erst mit halbstündiger Verspätung begann. Der U20-Europameister des Jahres 2013 belohnte sich damit für eine erfolgreiche Saison, in der er seinen Hausrekord auf nunmehr 2,30 Meter steigerte und sich  nun seinen Traum von der ersten internationalen Medaille im Männerbereich erfüllte. Großen Abteil an diesem Triumph hat sicherlich auch sein Heimtrainer, der in München lebende Junioren-Bundestrainer Sebastian Kneifel.

Potye hatte in der Vergangenheit aufgrund von Kniebeschwerden mehrfach Rückschläge erlitten, konnte beispielsweise 2019 überhaupt keinen einzigen Wettkampf bestreiten.

Noch immer schmunzeln kann Potye über sein Missgeschick in der Qualifikation, als er erst zu spät bemerkte, dass er in der Wettkampfvorbereitung statt einer Wärmesalbe einen Kältesalbe aufgetragen hatte.

Potye zum Finale:

Das Nervenkostüm hat lange gehalten, am Ende haben die Beine dann doch etwas gezittert. Ich denke morgen, wenn es real wird, habe ich noch einmal andere Emotionen.

Es hat richtig Spaß gemacht, wir haben schon in der Qualifikation gemerkt, dass hier eine Bombenstimmung herrscht. Ich habe die meiste Zeit gegrinst und mich nicht verrückt machen lassen.“

 

Foto: Theo Kiefner