Potye und Wolf mit starkem Auftritt bei der Hallen EM in Istanbul

Die beiden LG-SWM-Topathleten Tobias Potye (Hochsprung) und Yannick Wolf (60-Meter) haben bei der Hallen-Europameisterschaft in Istanbul  gute Leistungen abgeliefert. Potye schrammte wie schon vor zwei Jahren im polnischen Torun als Vierter knapp an einer Medaille vorbei. Wolf zog nach souveräner Vorstellung in der Qualifikation ins Sprint-Halbfinale ein. Eigentlich hätte ja ein LG-SWM-Trio in Istanbul antreten sollen: Doch der ebenfalls für die 60-Meter nominierte deutsche Meister Aleksandar Askovic hatte im Vorfeld aufgrund einer Beuger-Verletzung seinen Start absagen müssen.

Tobias Potye, der letztes Jahr unter freiem Himmel im heimischen Olympia-Stadion Silber bei der Europameisterschaft gewann, musste in der Qualifikation mächtig zittern. Die letztendlich für den Endkampf notwendigen 2,19 Meter überquerte er erst im dritten Versuch, was aber auch andererseits für ein gutes Nervenkostüm spricht. Die erste Hürde war damit gemeistert, der Einzug in die Runde der besten acht war unter Dach und Fach gebracht.

Auch das Finale gestaltete sich für den Münchner hochdramatisch. 2,26 Meter gingen für ihn letztendlich in die Wertung ein. Als dann 2,29 Meter aufgelegt waren, befand sich inklusive des LG-SWM-Athleten noch ein Quartett im Wettkampf. Potye wusste aufgrund einiger Fehlversuche, dass er nun diese Höhe überspringen musste, um eine Medaille zu ergattern. Im dritten Versuch begann Potye dann zu pokern. Er  verzichtete auf diese Höhe und ließ 2,31 Meter auflegen, gleichbedeutend mit einer persönlichen Bestleistung. Der Sprung über diese 2,31 Meter sah auch durchaus vielversprechend aus, doch letztendlich fiel die Latte doch noch auf den Hallenboden. Der Niederländer Douwe Amels, der sich mit Potye lange Zeit um Bronze duelliert hatte, steigerte sich im Verlauf des weiteren Wettkampfs in vorher nie erreichte Leistungsbereiche und siegte mit persönlicher Bestleistung von 2,31 Meter. Die Ränge zwei und drei gingen an Andriy Protschenko (Ukraine) und Thomas Carmoy (Belgien), die jeweils die 2,29 Meter meisterten.

„Schade, ich hätte es nicht so weit kommen lassen müssen. Bei 2,29 Metern hätte ich vielleicht schon im zweiten Versuch auslassen müssen. Ich habe ein Pfund drauf, aber leider hat es heute nicht im richtigen Moment gezündet. Im Sommer muss ich dann wieder auf den Punkt kommen“, bilanzierte Potye seinen durchaus beeindruckenden EM-Auftritt.

Auch Wolf darf mit seinen Vorstellungen in der stark besetzten 60-Meter-konkurrenz durchaus zufrieden sein. Der LG-SWM-Athlet, der seinen Hausrekord in den vergangenen Wochen auf 6,60 Sekunden steigerte, benötigte in der Vorlaufrunde als Dritter seines Rennens 6,71 Sekunden. „Der Start war ganz gut, aber hinten raus bin ich nicht ins Laufen gekommen“, resümierte Wolf. Der Zwischenlauf sollte nach dem gleichen Muster verlaufen. Wolf kam gut aus dem Block, doch die gewünschte Tempoerhöhung auf den letzten Metern blieb aus. Das bedeutete letztendlich Rang sechs in diesem Rennen mit einer  Zeit von 6,70 Sekunden. Wolf kommentierte seine Auftritte so: „Jetzt geht es draußen weiter. Da mache ich auf alle Fälle auch wieder Weitsprung. Die Team-EM ist mein erstes Ziel. Ob es für die WM reicht, weiß man nicht, im Sprint kann so viel passieren.“

 

Foto: Theo Kiefner