Hallen-EM Tag 3: Christina Hering verpasst das 800-Meter-Finale denkbar knapp

Das 800-Meter-Finale der Hallen-Europameisterschaften 2021 in Toruń (Polen) findet ohne Christina Hering von der LG Stadtwerke München statt. Die Münchnerin lief am Samstagabend im ersten von drei Halbfinals in 2:03,67 Minuten auf Platz drei. Für den Endlauf am Sonntag qualifizierten sich jedoch jeweils nur die erst- und zweitplatzierten Läuferinnen. Winzige neun Hunderstelsekunden trennten die 26-jährige nach starkem Finish am Ende von der Zweiten in ihrem Lauf. Die mit 18 Läuferinnen besetzte Halbfinalserie beendete Hering schließlich als Neunte.

Von Bahn drei aus startete die Münchnerin nach ihrem gestrigen Vorlaufsieg in ihr Halbfinale, in dem sich die spätere Siegerin Keely Hodgkinson aus Großbritannien bereits nach der ersten Runde an die Spitze setzte. Sie führte das Feld auch zur Rennmitte nach 1:03,50 Minute über die Linie. Hering hatte sich von Beginn an an vierter Stelle eingereiht und von dort aus darauf hingearbeitet, die Konkurrenz im Endspurt zu düpieren. In der letzten Runde und insbesondere auf der Zielgeraden ging es dann richtig zur Sache. Die Britin drückte weiterhin aufs Tempo und Hering, die sich zur letzten Runde auf Position drei vorgeschoben hatte, bildete zusammen mit der Schweizerin Lore Hoffmann das Verfolgerduo. Hodginson wurde als Siegerin in 2:03,11 Minuten für ihren couragierten Lauf belohnt, während es der bis zum letzten Schritt kämpfenden Münchnerin nicht mehr gelang, die Eidgenossin (2:03,58 Minuten) noch zu überholen.

Christina Hering hat am Samstagabend bis zum letzten Meter um den Finaleinzug gekämpft, den sich die Schweizerin Lore Hoffmann jedoch nicht mehr nehmen ließ, Foto: imago images / Beautiful Sports

Ich habe natürlich alles darauf ausgelegt, auf der Zielgeraden eine gute Position und noch genug Kraft zu haben. Das Erste ist mir gelungen, da konnte ich zweimal innen durchlaufen. Dabei musste ich aufpassen, weil schon so viele Läufer hier disqualifiziert worden sind. Natürlich bin ich ein wenig enttäuscht, weil ich halt so knapp dran war an Platz zwei. Aber ich kann trotzdem zufrieden sein, dass ich heute noch einmal konkurrenzfähig war. Das motiviert für den Sommer. Ich hatte meinen Trainern gesagt, dass ich die Hallensaison mit einem guten Ergebnis beenden möchte, um motiviert in die Sommervorbereitung zu gehen. Das habe ich nun erfüllt und freue mich nun wieder aufs Training. Im Sommer haben wir wieder eine tolle Truppe deutscher 800-Meter-Läuferinnen. Ich hoffe, dass wir zu dritt zu den Olympischen Spielen fahren können.

Christina Hering nach ihrem Halbfinale bei der Hallen-EM in Toruń


Auch Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die zweite Deutsche in der Vorschlussrunde, verpasste den Finaleinzug. Sie belegte in ihrem Rennen in 2:04,43 Minuten Platz fünf. Mit Katharina Trost von der LG SWM war noch weitere Deutsche in der 800-Meter-Konkurrenz am Start. Sie schied bereits in den Vorläufen am Freitag aus.

Im Finalrennen über 800 Meter bei den diesjährigen Hallen-Europameisterschaften treten am Sonntagabend (18:13 Uhr) schließlich drei Britinnen, zwei Läuferinnen der gastgebenden Polen sowie eine Schweizerin gegeneinander an.

Das vollständige Ergebnis des ersten 800-Meter-Halbfinals mit Christina Hering finden Sie hier. Eine Auswertung der Zwischenzeiten gibt es hier.

Am Schlusstag der Hallen-EM sind Amelie-Sophie Lederer (60 Meter) und Tobias Potye (Hochsprung) gefordert. Für Lederer wird es im wahrsten Sinne des Wortes früh ernst. Bereits um 10:18 Uhr bestreitet sie ihren Vorlauf. Die Halbfinals starten dann ab 12:40 Uhr. Das 60-Meter-Finale ist für 18:46 Uhr angesetzt. Potyes Hochsprung-Finale beginnt um 11:25 Uhr. Diverse Livestreams finden Sie hier.

Beitragsbild: Iris Hensel