Erstes bayerisches Hammerwurf-Forum bringt wichtige Impulse

Helmut Metschl, der Präsident des Bayerischen Rasenkraftsport- und Tauziehverbandes (BRTV), lud am 16. November zum ersten bayerischen Hammerwurf-Forum in die Sportschule Oberhaching ein. Die Veranstaltung bestand aus einem fachlichen Teil mit Vorträgen und praktischen Einheiten sowie aus einer moderierten Diskussion zur Zukunft des bayerischen Hammerwurfes.

Zum Forum waren interessierte Trainer und Athleten aller bayerischen Vereine eingeladen, die aktiv Hammerwurf betreiben. Der Einladung folgten etwa 40 Personen, die sich aktiv am Geschehen beteiligten. Besonders erfreulich war es, dass mit Johannes Bichler und Simon Lang zwei deutsche Spitzenhammerwerfer der LG Stadtwerke München teilnahmen, die ihre Erfahrungen als Leistungssportler in die Diskussion einbringen konnten. Als äußerst zielführend stellte sich heraus, dass die beiden Präsidenten und die Landestrainer des Leichtathletik- und des Rasenkraftsportes teilnahmen und somit gleich belastbare Vereinbarungen getroffen werden konnten.

Nach einer kurzen Begrüßung mit Einführung in das Thema durch Helmut Metschl startete der praktische Teil mit zwei Vorträgen. Guerino Iannucci, Sportphysiotherapeut im DOSB und Vizepräsident des bayerischen Gewichtheberverbandes, sprach über die Zusammenhänge von körperlichen Faktoren und Trainingspraxis. Im Anschluss daran erläuterte der Stadtsteinacher Hammerwurftrainer Martin Ständner die Entwicklung seines Athleten Merlin Hummel von dessen Anfängen im Schüleralter bis hin zum Gewinn der Silbermedaille beim diesjährigen European Youth Olympic Festival in Baku.

Den Übungsteil begann der Fitness-Trainer Wolfgang Seibert, der verschiedenste zu Kraftzirkeln verwendbare Eigenkörpergewichtsübungen zeigte und eine kurze Einführung in das Zirkeltraining gab. Im Anschluss daran gab der leitende BLV-Landestrainer Joachim Lipske Impulse für einen Aufwärmzirkel mit Therabändern.

Im zweiten Programmteil, einer fachlichen Diskussion über die Zukunft des Hammerwerfens, gab Helmut Metschl zuerst eine Analyse des Ist-Zustandes der Disziplin in Bayern. Trotz der abnehmenden Zahlen von Werfern und Vereinen und einem nicht flächendeckenden Netz an Hammerwurfvereinen in Bayern konnten bei der diesjährigen Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft der Aktiven die ersten drei Plätze von bayerischen Hammerwerfern belegt werden. In der anschließenden Diskussion wurden von den Teilnehmern die Probleme des Hammerwurfes in Bayern erörtert und gleichzeitig Lösungsvorschläge erarbeitet.

Die Verbände Leichtathletik und Rasenkraftsport beschlossen zukünftig noch enger zusammenzuarbeiten, um Synergieeffekte zum Beispiel bei der Trainerfortbildung sowie der Koordination von Lehrgängen und Meisterschaften besser nutzen zu können. Bei der Diskussion im Plenum bahnten sich schon konkrete Vereinbarungen zwischen den beiden Sportverbänden, aber auch persönliche Absprachen zwischen Funktionären, Trainern, Athleten und Vereinen an, die im Nachgang des Forums praktisch umgesetzt werden sollen. So wird beispielsweise gemeinsam das Ziel verfolgt, die Anzahl der Wettkampfanlagen in Bayern zu erhöhen. Ebenso soll die Bayerische Meisterschaft im Hammerwurf in den nächsten Jahren wieder am Hauptveranstaltungsort stattfinden und nicht – wie zuletzt immer häufiger der Fall – auf zum Teil abseits des Stadions gelegenen Anlagen.

Das Hammerwurfforum soll künftig alle zwei Jahre stattfinden, damit das große Ziel, die Sportart Hammerwurf gemeinsam voranbringen, immer wieder neu in das Auge gefasst wird und Maßnahmen zur Erreichung des Zieles kritisch bewertet werden können.

Text: Peter Huber, Verbandjugendleiter BRTV
Beitragsbild: Theo Kiefner