Drei Titel und drei dritte Plätze waren die beeindruckende Bilanz der LG Stadtwerke München bei der deutschen Meisterschaft der Männer und Frauen im Braunschweiger Eintracht-Stadion. Ermittelt wurden bei dieser Veranstaltung auch die schnellsten nationalen Langstaffeln der Nachwuchsklasse U20, in denen die LGSWM ebenfalls ein Siegertrio stellte.
Im Hochsprung der Männer wurde Tobias Potye mit überfloppten 2,18 Metern seiner Favoritenrolle voll und ganz gerecht. Es war ein Wettkampf, in dem sich der Münchner zunächst neu motivieren musste, da sein vermutlich stärkster Widersacher, der Leverkusener Mateusz Przybylko, verletzungsbedingt nicht antrat. Potye sagte später, er freue sich über den Sieg und werde in den kommenden Wochen vor seinem Olympia-Start in Paris noch bei mehreren hochkarätigen Events an den Start gehen, um sich mit internationaler Konkurrenz zu messen.
Über den Sieg und zugleich einen bayerischen Rekord freuen durfte sich auch die 4×100-Meter-Staffel der Frauen. Die neue Bestmarke beträgt nun 43,92 Sekunden. Verantwortlich dafür zeichneten Melanie Slotosch, Amelie Lederer, Svenja Pfetsch und Tina Benzinger. Das Quartett löste damit die LAG Mittlere Isar als Rekordhalter ab, die 1997 eine Zeit von 44,18 Sekunden erzielt hatte.
Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte nach dem 800-Meter-Finale hingegen Christina Hering. Zum einen war da die Freude, mit einer Zeit von 2:02,70 Minuten einmal mehr deutsche Meisterin geworden zu sein. Doch sie rang dann doch mit den Tränen, da diese Zeit womöglich nicht ausreichen wird, ein Olympia-Ticket zu lösen.
Titel Nummer vier bei dieser dreitägigen Veranstaltung ging an das 3×1000-Meter-Trio der männlichen U20. Moritz Gutowski, Moritz Mühlpointner und Schlussläufer Tobias Tent waren mit ihren 7:28,79 Minuten in Braunschweig dominierend.
Mit Bronze ausgezeichnet wurde in der 100-Meter-Entscheidung der Titelverteidiger Yannick Wolf, der 10,16 Sekunden unterwegs war. Es sollte ein historisches Finale werden, da Ansah Peprah (Hamburger SV) mit 9,99 Sekunden als erster deutscher Sprinter überhaupt die magische 10-Sekunden-Marke knackte. Bronze gab es auch für LGSWM-Weitspringer Maximilian Entholzner mit einem Versuch von 7,74 Metern. Platz drei mit einer Zeit von 40,37 Sekunden belegte zudem das Münchner 4×100-Meter-Quartett in der Besetzung Aleksandar Askovic, Fabian Olbert, Jonas Hügen und Yannick Wolf.
Es gab für die Münchner Delegation, die zu den erfolgreichsten der gesamten Titelkämpfe gehörte, zudem etliche erfreuliche Finalplatzierungen. Svenja Pfetsch wurde Fünfte über 200 Meter dank persönlicher Bestzeit (23,65 Sekunden). Aleksandar Askovic wurde im 100-Meter-Endlauf mit 10,34 Sekunden auf Rang sechs geführt. Ebenfalls Platz sechs belegte über 100-Meter-Hürden Naomi Krebs (13,45 Sekunden). 400-Meter-Läuferin Irina Gorr, die sich im Halbfinale über einen Hausrekord von 53,17 Sekunden freuen durfte, schloss den Endlauf mit 54,16 Sekunden als Achte ab. Auf Position acht landete mit einer Höhe von 1,95 Metern auch Hochspringer Tim Kraus.
Weitere erwähnenswerte Leistungen:
Frauen:
- Helena Kopp, Kugelstoß, 14,13 Meter, Gesamtrang 10
- Luisa Tremel, Speerwurf, 47,73 Meter, Gesamtrang 11
- Laura Gröll, Hochsprung, 1,70 Meter, Gesamtrang 12
Männer:
- Alexander Schaller, Diskuswurf, 49,86 Meter, Gesamtrang 12
- Advait Nair, Maximilian Entholzner, Carlos Schirmer, Ralph Kowitz, 4×100-Meter, 41,79 Sekunden, Gesamtrang 14
- Samuel Werdecker, 400-Meter, 46,96 Sekunden (persönliche Bestzeit), Gesamtrang 14
- Thilo Traue, 400-Meter, 47,04 Sekunden (persönliche Bestzeit), Gesamtrang 15
Weibliche U20:
- Johanna Frank, Greta Warmuth, Anne Leins, 3×800-Meter, 7:22,64 Minuten, Gesamtrang 9
Männliche U20:
- Finn Lenzen, Levin Saveur, Leopold Staab, 3×1000-Meter, 7:45,88 Minuten, Gesamtrang 9
- Simon Pieper, Ludwig Ritterbusch, Niklas Sternjak, Moritz Mühlpointner, 4×400-Meter, 3:26,73 Minuten, Gesamtrang 10
Foto: Stefan Mayer