Bayerischer Rekord für 4×100-Meter-Staffel der U20 in Regensburg

Bei der zweitägigen Regensburger Laufnacht und Sparkassen-Gala erzielten die Athletinnen und Athleten der LG Stadtwerke München reihenweise exzellente Leistungen. Die 4×100-Meter-Staffel der männlichen U20 stellte nach 35 Jahren einen neuen bayerischen Rekord in dieser Disziplin auf. Kurzsprinter Fabian Olbert steigerte sich in seinem ersten Rennen gegen Julian Reus auf eine neue persönliche Bestzeit von 10,45 Sekunden.

Nie war eine bayerische Jugendstaffel schneller unterwegs als Lukas Moser, Florian Knerlein, Yannick Wolf und Vincente Graiani (v.l.n.r.) am Sonntag in Regensburg, Foto: Daniela Schmid

Für einen Paukenschlag sorgte am Sonntagnachmittag in Regensburg die 4×100-Meter-Staffel der männlichen U20: Im direkten Duell mit zwei DLV-Männerstaffeln und einer Nationalstaffel Thailands stellten Yannick Wolf, Florian Knerlein, Vincente Graiani und Lukas Moser mit 40,80 Sekunden einen neuen bayerischen Rekord auf. Die alte Bestmarke von 41,3 Sekunden hielt seit 1984 der MTV Ingolstadt. Die LG SWM hat – und das ist eine realistische Einschätzung – durchaus auch das Potenzial, den aktuellen deutschen U20-Rekord von 40,60 Sekunden anzugreifen, sollte der derzeit schnellste Münchner, Fabian Olbert, noch mit ins Aufgebot rücken.

Julian Reus, Anaso Jobodwana, Michael Pohl und Fabian Olbert (r.)
Fabian Olbert (r.) trat in Regensburg erstmals gegen ein internationales Männerfeld an und verkaufte sich teuer, Foto: Theo Kiefner

Die Nachricht, dass er in seinem ersten U20-Jahr erneut zum EM-Aufgebot des DLV gehören wird, hat Kurzsprinter Fabian Olbert scheinbar weiter beflügelt. Sicher war es auch die starke Konkurrenz, der Olbert im Galaprogramm über 100 Meter begegnete. Bereits im Vorlauf traf der 18-Jährige auf den deutschen Rekordhalter Julian Reus. Die Folge: Olbert steigerte seine persönliche Bestleistung um zwei Hundertselsekunden auf nun 10,45 Sekunden. Im Finale wurde der Münchner dann von leichten Wadenproblemen gebremst, weshalb er bei Sieg des Südafrikaners Anaso Jobodwana (10,17 Sekunden) nach 10,71 Sekunden ins Ziel kam. Olberts Wadenprobleme gaben auch den Ausschlag gegen einen Start in der Staffel.

Überhaupt purzelten auf den Sprintdistanzen die persönlichen Bestzeiten. Das galt über 100 Meter der weiblichen U20 für Tina Benzinger (11,95 Sekunden) wie auch für Louise Wieland (11,97 Sekunden) – beide blieben erstmals in ihrer noch jungen Karriere unter der 12-Sekunden-Marke. Letztgenannte legte über die 200 Meter mit 24,54 Sekunden nach. Benzinger steigerte sich über die gleiche Distanz sogar auf 24,39 Sekunden, was ihr einen Platz unter den derzeit besten zehn 200-Meter-Sprinterinnen in Deutschland einbringt. LG-SWM-Neuzugang Charlène Keller, eine mehrfache Schweizer Meisterin, kam bei den Frauen über 100 Meter auf 11,85 Sekunden. Über 400 Meter der Frauen überraschte Lisa Marie Petkov mit 54,69 Sekunden positiv. Lediglich ein Mal, im Jahr 2015, dem Jahr ihrer bislang größten Erfolge, hatte Petkov vier Hundertselsekunden weniger für die Stadionrunde benötigt, was deutlich für einen Aufwärtstrend nach mehreren von Verletzungen durchzogenen Jahren spricht. Auch Hochspringerin Nadine Lanners überquerte erstmals seit zwei 2017 wieder eine Höhe von 1,70 Meter, was ihr den Sieg im Hochsprung-Galaprogramm einbrachte. Im Dreisprung der Frauen stellte die Trainingsgruppe von Richard Kick gleich vier von fünf Teilnehmerinnen. Den Sieg sicherte sich die in München lebende Griechin Maria Stamatelou (12,16 Meter) vor Luisa Schmidt-Rave, der mit 11,92 Metern eine neue Bestleistung gelang. Last but not least gelang auch U18-Mittelstrecklerin Dunia Tikniouine mit 2:16,15 Minuten eine neue 800-Meter-Bestzeit.

Nachdem U18-Athlet Vincent Saller in der Vorwoche erstmals 100 Meter in weniger als 11 Sekunden gelaufen ist, steigerte er sich auch im Weitsprung auf bisher nie erreichte 6,87 Meter. Der Sieg bei den Männern ging mit einer Weite von 7,22 Metern wie im Vorjahr an David Faltenbacher. Im Dreisprung der U20 hob Jannis Leisching seinen Hausrekord auf 13,74 Meter. Im 1500-Meter-Rennen des Galaprogramms lieferte der für die LG SWM startende Australier Samuel Blake eine starke Performance ab und kam nach 3:47,67 Minuten hinter dem Dänen Nick Jensen (3:46,52 Minuten) als Zweiter durchs Ziel. Im selben Rennen stellte mit Francesco Odorizzi ein weiterer Münchner als 13. eine neue persönliche Bestzeit von 3:52,23 Minuten auf. Der Italiener hatte am Vorabend bereits die 1500-Meter-Konkurrenz der Laufnacht für sich entschieden (3:53,00 Minuten).

Alle Ergebnisse der diesjährigen Regensburger Gala und Laufnacht finden Sie hier.