Silbernes DM-Wochenende in Wattenscheid

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Wie schon 2015 in Wetzlar holte die LG Stadtwerke-Formation auch bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Juniorenklasse U23 sechs Medaillen. Allerdings war die Ausbeute nicht ganz so „goldig“ wie 2015: drei Titeln von Wetzlar steht einer im Lohrheide-Stadion in Bochum/Wattenscheid gegenüber. Dafür landeten die Sportlerinnen und Sportler der LG Stadtwerke München an diesem Wochenende immerhin fünf Mal auf Rang zwei – ein achtbares Abschneiden.

Speerwerfer Jonas Bonewit musste für seine Goldmedaille richtig kämpfen. Erst im fünften Durchgang gelang dem Schützling von Trainer Stephan Seeck mit einem Wurf auf 71,89 Meter, den bis dato führenden Düsseldorfer Nils Fischer zu überholen. 91 Zentimeter lag der ehemalige deutsche Jugendmeister Bonewit am Ende vor seinem Konkurrenten.

Zwei Silbermedaillen mit nach München nehmen durfte Christina Hering. In ihrem letzten Jahr in dieser Altersgruppe lieferte sich die 21-Jährige über 400 Meter ein Duell mit Laura Müller, welches letztgenannte in 52,50 Sekunden gegenüber 53,41 Sekunden für Hering dann doch klar für sich entscheiden konnte. Hering, die in Hinblick auf ihren anstehenden Olympiastart in Rio über 800 Meter in Wattenscheid ihre Grundschnelligkeit auf der Unterdistanz überprüfte, konnte aber mit erreichter Saisonbestleistung sehr zufrieden sein. Denn die Siegerin ist 400-Meter-Spezialistin und gehört zum Olympia-Staffelkader. Müller und Hering hatten sich schon in den vergangenen Jahren mehrfach um den Sieg duelliert.

Zusammen mit Louisa Rieger, Sina Heubel und Christine Gess wurde Hering wenig später in 3:44,75 Minuten weiterhin deutsche Vizemeisterin über 4×400-Meter hinter dem Quartett des LTSH Köln (3:42,72 Minuten). In leicht veränderter Aufstellung verbesserte sich die Münchner Formation damit um einen Rang gegenüber 2015.

Christine Gess hatte zuvor solo ebenfalls ein Erfolgserlebnis, als sie im 1500-Meter-Endlauf Rang zwei belegte. Die wie Hering von Daniel Stoll gecoachte LG-Mittelstrecklerin benötigte 4:25,73 Minuten.

Auch die männlichen Stadtwerke-Vertreter mischten zwei Mal ganz vorne mit. Simon Lang war zweitbester Hammerwerfer des Feldes. Doch 69,79 Meter – geworfen in Durchgang vier – reichten nicht zur erfolgreichen Titelverteidigung, da sich der Hannoveraner Alexej Mikhailov (70,58 Meter) als Spielverderber entpuppte.

Eine persönliche Jahresbestleistung von 2,16 Meter stand für Hochspringer Tobias Potye zu Buche. Damit wurde der in dieser Saison lange verletzte Münchner ebenfalls Vizemeister, höhengleich mit Sieger Bastian Rudolf aus Dresden, der jedoch insgesamt einen Fehlversuch weniger stehen hatte. Auch David Nopper auf Rang drei überquerte 2,16 Meter – es war also ein hochspannender Wettkampf und für Potye ein halbwegs versöhnliches Ende einer doch eher durchwachsenen Saison.

Die noch der Altersgruppe U20 angehörende 100-Meter-Hürdenläuferin Paulina Huber unterstrich im Lohrheide-Stadion, welch großes Talent sie ist. Sie verfehlte als Vierte mit einer Zeit von 13,97 Sekunden nur hauchdünn die Podestränge. Für die anstehende Deutsche Meisterschaft der U20 in Mönchengladbach (29. – 31. Juli) scheint Huber bestens gerüstet.

Ein wenig mehr erhofft als Rang fünf hatte sich Kugelstoßer Valentin Döbler (17,68 Meter). Unter seinen Möglichkeiten blieb auch der deutsche Jugendmeister des Vorjahres, Lukas Koller, der zuletzt an einer Rückenverletzung laborierte und den Diskuswurf mit 50,64 Meter auf Rang sieben abschloss. Siebte wurde über 400-Meter-Hürden auch Sina Heubel, die mit einer Finalzeit von 62,73 Sekunden ihre Vorlaufleistung von 61,49 Sekunden nicht toppen konnte.

Die Gesamtergebnisse der 73. Deutschen U23-Meisterschaft finden Sie hier.

Foto: Claus Habermann