Georgina Schneid in Sofia bei den „Deaflympics“

Georgina Schneid (22) aus Zorneding von den LG Stadtwerke München nahm zum zweiten Mal an den Deaflympics (Olympische Spiele für Gehörlose) in Sofia/Bulgarien vom 26.07. bis 05.08.2013 teil.

Aufgrund des späten Beginns der Leichtathletik-Wettkämpfe flog Georgina mit sechs Athleten aus dem Leichtathletik-Nationalkader erst am 26.07.2013 pünktlich zur Eröffnungsfeier nach Sofia.

Vier Wochen vor den Deaflympics laborierte Gina noch mit Achillessehnenbeschwerden. Zwei Sportärzte hatten Ruhe verordnet. Eine Pause mitten in der Saison war aber keine Option. Also gab es für Gina vier Wochen weiteres Training mit Schmerzen, Tabletten, Behandlungen, Massagen, Kühlen mit Eis und Fußbandagen, um in Sofia Alles geben zu können.

Am 30.07.2013 war es dann soweit: Morgens startete Gina mit den 100m Hürden mit der Saisonbestleistung von 15,70 sec. Ein guter Start in den Siebenkampf!

Danach war der Hochsprung an der Reihe, Gina schaffte eine Höhe von 1,49m – Nochmals Saisonbestleistung!

Nachmittags war mit dem Kugelstoßen eher eine von Ginas Schwachstellen an der Reihe.  Während des Wettkampfes hatte Gina kein gutes Gefühl. Nach zwei schwachen Würfen riss Gina sich zusammen, um im dritten und letzten Versuch noch eine gute Weite von 9,14m zu erzielen. Damit war Gina glücklich, weil es nochmals Saisonbestleistung bedeutete.

Bei den abschließenden 200 Meter wollte Gina noch Vollgas geben: Sie lief 27,60s. Nach dem ersten Wettkampftag war sie damit gute Vierte.

Am nächsten Vormittag fand zuerst der Weitsprung statt. Eigentlich sollte es der Grossangriff auf den dritten Platz werden. Doch Gina landete nur bei 4,70m.
Sie hatte 20 cm mehr erhofft. Durch Ginas mäßige Weite konnten die vor ihr liegenden Russinnen ihren Vorsprung weiter ausbauen.

Als nächstes kam mit dem Speerwurf Ginas Lieblingsdisziplin. Während des Wettkampfes stand Ginas als Fotograf mitgereister Vater sozusagen als Zielvorgabe in der Nähe der 40m-Marke. Doch Gina warf den Speer nur auf enttäuschende 31,15m. Die Chance auf eine Medaille war nun endgültig futsch.

Beim abschließenden 800m-Lauf schaffte Gina eine Punktlandung: Mit einer Zeit von 2:40,61min übertraf sie geradeso die 4000 Punkte-Marke. Für Minuten lag sie völlig verausgabt auf der Bahn.

Insgesamt holte Gina in neuer persönlicher Bestleistung 4.039 Punkte im Siebenkampf und belegte den 4. Platz. Ingesamt über 400 Punkte mehr als vor 4 Jahren in Taipeh. Die Konkurrenz war noch nie so stark – In Taipeh hätten 4.000 Punkte für Bronze gereicht.

Zwei Tage später nach dem Siebenkampf wollte Gina doch noch die 100m-Hürden in Angriff nehmen. Leider verschlief sie den Start etwas und lief mit einer Zeit von 15,74s als Dritte ins Ziel, was nicht für das Finale reichte.

Einen Tag nach den 100m-Hürden fand die 4x100m Staffel der Frauen statt. Trotz leichter Verletzungsprobleme einer Teamkollegin erreichte „Team Deutschland“ das Finale und belegte dort mit einer Zeit von 50,06s Platz 5.

Ein Dank von Gina geht an alle, die in Sofia, aber auch zuhause mit ihr mitgefiebert haben: Vor allem an Heimtrainer Florian Cucu, Familie, Freunde und weitere Fans.