Gehörlosen-EM in Tallinn

altDrei Athleten der LG Stadtwerke München waren bei der Gehörlosen-EM in Tallinn dabei. Ihr Trainer Christoph Bischlager berichtet nach der Rückkehr über das Abschneiden von Nadine Brutscher, Georgina Schneid und Axel Bräuninger.

altAxel Bräuningers erster Start war der 60m Vorlauf. Dort wurde er mit 7,66s gestoppt. Diese Zeit reichte leider nicht für den Endlauf. Tags drauf überflog er im Hochsprung 1,89m und scheiterte nur hauchdünn an einer neuen Bestleistung und einem neuen Deutschen Jugend Rekord von 1,92 Metern. Mit seiner Leistung erreichte er einen respektablen vierten Platz und konnte seine Zielvorgaben erfüllen. Sieger wurde der favorisierte Russe Alexey Landar mit neuem Meisterschaftsrekord von 2,07 Metern. Bräuninger kann nach dieser Leistung zuversichtlich auf den Sommer blicken.

altAuch Georgina Schneid kam mit 8,47 sec nicht über den 60 m Vorlauf hinaus. Sie konzentrierte sich dann voll auf die 60m Hürden. Bereits im Vorlauf traf sie auf die beiden besten Hürdensprinterinnen – und konnte sich als Dritte mit 9,85s fürs Finale qualifizieren. Dort musste sie auf der unbeliebten Bahn acht laufen. Nach ein paar vom Starter verursachten Fehlversuchen wurde schlussendlich eine hochgehandelte Ukrainerin disqualifiziert. Die Anspannung der Hürdensprinterinnen stieg dadurch auf ein noch höheres Level. Am Ende erreichte Gina den undankbaren vierten Platz. Mit 9,80s lief sie eine neue Saisonbestleistung und schrammte nur knapp an ihrer persönlichen Bestleistung vorbei. Dieses Ergebnis ist umso beachtlicher, als die Sprinterin kurz zuvor auf Grund von Hüftverletzungen gesundheitlich noch angeschlagen war.

altNadine Brutscher glückte im Hochsprung mit übersprungenen 1,50 Metern die Generalprobe für den bevorstehenden 5-Kampf. An 1,55 m und neuer Bestleistung scheiterte sie knapp. Sie belegte in der Einzelwertung den siebten Rang. Um Kräfte zu sparen und die bereits lädierte Knochenhaut nicht überzustrapazieren, hat sie einen zusätzlichen Einzelstart im 60m Hürdenlauf verzichtet. Beim ersten Bewerb im Fünfkampf, die 60m über Hürden, wurde sie gleich an der ersten Hürde von der favorisierten Kairit Olenko behindert. Durch den Kontakt kam sie ins Straucheln und lief mit einer mäßigen Zeit von 10,24s ins Ziel. Sie war schon deutlich schneller unterwegs und hat durch den Zusammenstoß wertvolle Punkte verloren. Beim Hochsprung bestätigte sie mit 1,50m die Leistung aus der Einzelentscheidung des Vortags. Eine Verletzung ihres rechten Knies wurde zunächst von Physiotherapeut Thorsten Heyd behandelt und dadurch konnte sie weitermachen. Im Kugelstoßen erreichte sie 7,28m. Der Schmerz meldete sich allerdings im Weitsprung zurück. Mit 4,41m zeigte sie hier aber eine durchaus ansprechende Weite. Zum abschließenden 800 m Lauf sollte sie für Mannschaftskollegin Felicitas Merker Tempo machen und heizte eine Stadionrunde tüchtig ein. Merker lief in neuer persönlicher Bestleistung zur Bronzemedaille. Merkers 2927 Punkte bedeuten einen neuen Deutschen 5-Kampf-Hallenrekord. Für Nadine blieb am Ende Platz sechs (2048 Punkte). Es siegte, wie erwartet, Estin Kairit Olenko (3050 Punkte).

Fotos: Copyright by Anton Schneid 

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