Euphorischer BMW Frankfurt Marathon 2011

Frankfurt Marathon mit Ingalena HeuckIngalena Heuck (2:47:19 h) und Matthias Ewender (2:33:41 h) (beide LG Stadtwerke München) gehen zu zügig an, liefern aber trotzdem starke Marathonergebnisse ab. Der Kenianer Wilson Kipsang (2:03:42 h) verpasst den Weltrekord um nur vier Sekunden.

Ingalena Heuck beim Marathon in Frankfurt„Durch den euphorischen Beginn haben mich am Ende die Kräfte verlassen“, analysierte Ingalena Heuck ihr Rennen selbstkritisch. Die Langstrecklerin der LG Stadtwerke München passierte, angeheizt durch die „fantastische Stimmung,“ die 10km-Marke in deutlich zu schnellen 38min. Das hohe Anfangstempo „versaute“ (Zitat Heuck) eine noch schnellere Zeit und forderte seinen Tribut. „Ab Kilometer 15 wurde es schwer; ab km 25 war es echt hart.“ Somit wurde es zum Ende hin auch kein schönes Lauferlebnis, wie sie es sich vorgenommen hatte, sondern ein harter Kampf. Leni Heuck beim Marathon in Frankfurt 2011„Normalerweise sagt man, der Marathon geht bei 30km los, bei mir hätte er zu diesem Zeitpunkt gerne schon beendet sein können.“ Unterstützt von einem Tempomacher und ihrem Freund Dennis, der sie auf dem Fahrrad begleitete, hielt Leni bis zum Zielstrich durch. Mit 2:47:19 Stunden wurde sie für den Kraftakt mit einer neuen persönlichen Bestleistung belohnt. Das Ergebnis wertet Ingalena Heuck als gelungenen Saisonabschluss und stimmt sie positiv ein für neue Aufgaben im nächsten Jahr.

matze-frankfurtEinen ganz ähnlichen Rennverlauf hatte Teamkamerad Matthias Ewender. Er ist sich sicher: „Wenn ich es auf der ersten Hälfte etwas ruhiger hätte angehen lassen, wäre die Endzeit sicher ein bis zwei Minuten schneller geworden.“ Für den ehemaligen Bahnläufer (3000m Hindernis) war es der erste ernsthafte Marathon. Die Atmosphäre entlang der Strecke verleitete auch ihn, seine Tempovorgaben nach dem Startschuss über den Haufen zu werfen und er rollte einfach mit. Die Folge war, dass der zweite Abschnitt etwa fünf Minuten langsamer absolviert werden musste. Ab Kilometer 32, so sagt er „musste ich bluten“. Die Zwischenzeiten, die in Frankfurt regelmäßig gemessen werden, spiegeln den Einbruch eindrucksvoll wieder. Die Durchschnittsgeschwindigkeit fiel von ca. 3:30 pro Kilometer auf bis zu 3:59/km. Mit dem Resultat von 2:33:41h bei seinem Debut ist er dennoch äußerst glücklich. „Auch wenn ich aktuell noch kaum Treppensteigen kann und alles schmerzt, werde ich das Erlebnis ganz sicher wiederholen. Die Stimmung ist einmalig und nicht zu vergleichen mit einem Wettkampf im Stadion.“

kipsang-frankfurtSchnellster der über 15.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen war der Kenianer Wilson Kipsang. Er lief in 2:03:42 Stunden nur vier Sekunden über der Weltrekordzeit in der Frankfurter Festhalle ein. Bei den Frauen nutzte Mamitu Daska aus Äthiopien die hervorragenden Laufbedingungen und lief mit 2:21:59 ebenfalls einen Streckenrekord.

Die Deutschen Topläufer konnten nicht alle überzeugen: André Pollmächer stieg in der Schlussphase des Rennens aus und Sabrina Mockenhaupt konnte ihre Vorgabe, eine neue persönliche Bestleistung (2:24h) zu laufen, nicht erfüllen. Zumindest das Minimalziel die Olympianorm hakte die Kölnerin mit 2:28:08h ab. Bei Susanne Hahn (2:28:49h+Olympianorm) und Jan Fitschen (2:15:40h) lief es dagegen besser, beide erreichten mit persönlichen Bestmarken die Festhalle.

staffel-frankfurtWinfried Huber, Thea Heim, Katharina Seelos (alle LG Stadtwerke München) gingen gemeinsam mit Clemens Bleistein (LAV ASICS Tübingen) als Marathonstaffel ins Rennen. Ihr Team „AGFW Elite – Fernwärme rein ins Haus“, wurde in 2:38:40h schnellste Mixed-Staffel.

So euphorisch die Marathonabsolventen Ingalena Heuck und Matthias Ewender ins Rennen gestartet sind, so glücklich sind sie auch jetzt, es überstanden zu haben. Beide haben sich nach den Strapazen von Frankfurt ein paar Urlaubstage gegönnt. Bei Matthias Ewender war nach dem Wettkampf an Autofahren nicht zu denken, er blieb noch eine weitere Nacht in der Main-Metropole. Ingalena Heuck wird zwei Wochen sehr reduziert trainieren und fliegt am Sonntag für eine Woche in die Sonne nach Gran Canaria.

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